Key of Z
Zombies, ein Thema von welchem man einfach nicht genug
bekommen kann. Das selbe dachte sich auch Claudio Sanchez, den Metalfans als
Sänger der Band Coheed and Cambria kennen dürften. Dieser zeichnet sich, im
wahrsten Sinne des Wortes, seit einiger Zeit auch für allerlei Comics
verantwortlich und mit Key of Z erschien vor kurzem nun sein neustes Werk auch
in Deutschland.
Die Geschichte von Key of Z ist an sich recht simpel
gestrickt. Zombies überrennen die Welt. Ewing schlägt sich nach dem Tod seiner
Frau und seines Sohnes allein durch. Nur mit einer Mundharmonika ausgerüstet,
welche er zu Weihnachten von seinem Sohn bekommen hat, versucht er seinen Platz
in dieser Welt zu finden. Natürlich ist dies auf Grund der vielen Schlurfer,
wie die Zombies in diesem Werk bezeichnet werden, und auch durch die vielen
Gangs, die sich gegründet haben, alles andere als einfach. Und so entspinnt
sich ein Charakterdrama, welches einen erfreulich sympathischen Hauptcharakter zu
bieten hat. Zunächst ist man als Leser ein wenig verwirrt auf Grund der vielen
Zeitsprünge innerhalb der Geschichte. Nach gut 1/3 der Geschichte findet man
sich allerdings immer mehr zu Recht. Denn nun sind alle wichtigen Charaktere
etabliert und auch die vorherigen Zeitsprünge hören auf. Der Leser kann sich
nun ganz entspannt der Story widmen.
Die vorher erwähnte Mundharmonika, bietet nämlich die
Möglichkeit für Ewing, sich die Untoten gefügig zu machen. Wie genau dies
geschieht wird leider nicht erklärt und bis auf zwei Male wird diese Fähigkeit
auch gar nicht weiter benutzt, was an sich sehr schade ist, denn damit ergibt
sich eine sehr interessante Anspielung zum Rattenfänger von Hameln. Zwar ist es
sinnvoll, dass Ewing sich so unbeschadet durch die Horden der Zombies bewegen
kann, aber wie schon gesagt, es wäre deutlich mehr drin gewesen. Bei den Gangs
will der Funke auch nicht so recht überspringen. Hier wäre eine interessante
Hintergrundstory der einzelnen Führungskräfte sicherlich nicht verkehrt
gewesen. So bilden sie im Prinzip nur den bösen Gegenpol für Ewing, wodurch die
Zombies nicht die einzige Quelle des Bösen darstellen. Eddie, welcher im Laufe
der Geschichte auf Ewing stößt ist hingegen sofort ein sympathischer, kleiner
Chaot, mit welchem sich der Leser sofort identifizieren kann. Hin und Her
gerissen, muss er für sich nun entscheiden auf welcher Seite er kämpfen will,
denn eigentlich gehört Eddie zu einer der Gangs. Allerdings kann und will er
nicht kämpfen, er will einfach nur überleben. Sein kämpferisches Geschick ist
nicht vorhanden und er findet in Ewing so etwas wie einen Mentor. Ewing
hingegen sieht in Eddie den Sohn, der ihm genommen worden ist. Das macht die
beiden für den Leser zu einem Haltepunkt in einer Welt voller Gewalt und
Untoter.
Die Geschichte ist zudem immer wieder durchzocken von
Einträgen aus Ewings Tagebuch, die zunächst recht wenig Sinn ergeben, da sie
oftmals mitten in einem Bild auftauchen, welches die Geschichte weiter bringen
will. Doch je weiter man Ewings Geschichte verfolgt desto mehr ergeben sich die
Zusammenhänge und man erfährt so immer mehr über Ewings wahre Geschichte.
Genutzt wird dieses Tagebuch zudem gegen Ende der Geschichte, denn hier fällt
es Eddie in die Hände. Dieser erkennt nun die wahren Absichten von Ewing und
die Verbindung der beiden wächst erneut.
Die Zeichnung, welche man bei einem Comic nicht außer Acht
lassen sollte, sind wirklich sehr schön geworden. Besonders die Gesichter der
einzelnen Figuren, sowie die der Schlurfer können überzeugen. Auch die
apokalyptische Atmosphäre konnte hervorragend eingefangen werden und so erzeugt
das Buch eine schöne Endzeitstimmung. Zudem bietet das Buch zum Schluss noch
einige weitere, komplette Einträge aus Ewings Tagebuch, sowie ein Interview mit
dem Zeichner Claudio Sanchez, in welchem man Einblick in die Entstehung seiner
Comics bekommt.
Fazit: Key of Z ist ein sehr interessanter Comic geworden, der eine tolle
Story, mit perfekt gezeichneten Hauptfiguren zu bieten hat. Für Zombie Fans und
solche die es noch werden wollen, auf jeden Fall ein Geheimtipp.
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