Der Besudler auf der Schwelle
Edward Lee ist ja bereits dafür bekannt, dass er dem Leser
mit seinen Geschichten immer wieder einen Schlag in den Magen verpasst. Sei es
nun „Das Schwein“, in welchem er dermaßen mit perversen Szenerien um sich
geworfen hat, sodass die eigentliche Geschichte schon fast in den Hintergrund
gerückt wurde, oder „Der Teratologe“ der den Spagat zwischen Perversion und
Glaubenskritik sehr gut hinbekommen hat. Mit „Der Besudler auf der Schwelle“
beschert uns Lee nun eine Fortsetzung zu einem Werk vom Meister des Schreckens
selber, H.P. Lovecraft. Lovecraft hat seinen Lesern immer wieder beigebracht
hat, dass der subtile Horror der weitaus schlimmere sein kann, als die plakative
zur Schaustellung des Grauens. Mit seinem Werk „Haunter of the Dark“ (dt. „der
leuchtende Trapezoeder“ bzw. „Jäger der Finsternis“) erschuff Lovecraft eine
Geschichte, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Doch kann Lee,
dessen Geschichten ja nur so vor plakativen Abartigkeiten strotzen, eine
würdige Fortsetzung zu dem Meisterwerk von Lovecraft schreiben?