Unter der Oberfläche
Thriller sind im
Independent Bereich immer noch rar gesäht. Kai E. Bogatzki wagte
sich 2009 dennoch an dieses Genre und versuchte damit, die
Erzählweise einer herkömmlichen Cop-jagt-Mörder-Story, mit einer
gewissen Prise Überraschung und Verwirrspiel zu garnieren. Ist ihm
dies allerdings gelungen, oder nimmt sich sein erster Gehversuch zu
viel vor?
Der junge Cop Frank
Seibert wird zu einem grauenvollen Tatort gerufen. Ein Vergewaltiger
wurde auf brutalste Art und Weise geköpft. Doch am Ort des
Geschehens findet die Polizei zudem einen Brief, der an Frank
gerichtet ist. Was will der Täter ihm damit sagen? Kennt er ihn?
Kennt Frank die Opfer vielleicht? Fragen, die sich bald darauf noch
häufen werden, denn Frank bekommt immer mehr Briefe und auch die
Morde gehen weiter. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, bei dem es nur
Verlierer geben kann.
Die Geschichte von Kai
E. Bogatzkis Debüt bietet grundsolide Kost und man ahnt bereits nach
wenigen Minuten, was hier dahinter steckt, zumindest ging es mir so.
Das ist auch nicht weiter schlimm, denn trotz dieser Prämisse
schafft es der Film, den Zuschauer zu unterhalten. Die ersten Minuten
von „Unter der Oberfläche“ warten direkt mit einem Paukenschlag
auf, als Kommisar Seibert an den ersten Tatort kommt. Ungewohnt
blutig sieht man sich der Leiche gegenüber und die Kamera fängt das
Geschehen mit einer abgebrühten Klarheit ein, dass man denkt, man
würde hier einem erfahrenen Regisseur über die Schulter schauen.
Auch die bekannten
Gesichter vor der Kamera erwecken sofort den Eindruck, man würde
hier einen neuen Film aus der Tatort Reihe oder einen vergleichbaren
TV Film schauen. Sei es Tom Barcal, Björn-Hergen Schimpf oder
Daniele Rizzo, alle können in ihren Rollen überzeugen und ziehen
einen so in das Geschehen hinein. Die Musik hält sich erfreulich
bedeckt und tritt nie in den Vordergrund. Damit schafft sie es aber
auch, einen unterschwelligen Klangteppich über das Ganze zu legen,
welcher unaufdringlich und gleichzeitig bedrohlich wirkt. Die Härte
kommt dabei auch nicht zu kurz und es geht blutig zur Sache, sodass
man immer gespannter wird, wer hinter diesen Bluttaten steckt.
Fazit: Abschließend
kann man sagen, dass der erste Kurzfilm von Kai E. Bogatzki
sicherlich nicht mit irgendwelchen nie dagewesenen Überraschungen
aufwartet. Dennoch bekommt man äußerst solide Kost spendiert und
dank der guten Schauspieler kann das Werk wirklich überzeugen. Da es
den Streifen kostenlos auf Youtube zu sehen gibt, kann man
Interessierten nur raten, sich die 20 Minuten dafür zu nehmen.
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