Freitag, 30. Mai 2014

Review: Unter der Oberfläche (Kurzfilm)

Unter der Oberfläche


Thriller sind im Independent Bereich immer noch rar gesäht. Kai E. Bogatzki wagte sich 2009 dennoch an dieses Genre und versuchte damit, die Erzählweise einer herkömmlichen Cop-jagt-Mörder-Story, mit einer gewissen Prise Überraschung und Verwirrspiel zu garnieren. Ist ihm dies allerdings gelungen, oder nimmt sich sein erster Gehversuch zu viel vor?

Der junge Cop Frank Seibert wird zu einem grauenvollen Tatort gerufen. Ein Vergewaltiger wurde auf brutalste Art und Weise geköpft. Doch am Ort des Geschehens findet die Polizei zudem einen Brief, der an Frank gerichtet ist. Was will der Täter ihm damit sagen? Kennt er ihn? Kennt Frank die Opfer vielleicht? Fragen, die sich bald darauf noch häufen werden, denn Frank bekommt immer mehr Briefe und auch die Morde gehen weiter. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, bei dem es nur Verlierer geben kann.


Die Geschichte von Kai E. Bogatzkis Debüt bietet grundsolide Kost und man ahnt bereits nach wenigen Minuten, was hier dahinter steckt, zumindest ging es mir so. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn trotz dieser Prämisse schafft es der Film, den Zuschauer zu unterhalten. Die ersten Minuten von „Unter der Oberfläche“ warten direkt mit einem Paukenschlag auf, als Kommisar Seibert an den ersten Tatort kommt. Ungewohnt blutig sieht man sich der Leiche gegenüber und die Kamera fängt das Geschehen mit einer abgebrühten Klarheit ein, dass man denkt, man würde hier einem erfahrenen Regisseur über die Schulter schauen.


Auch die bekannten Gesichter vor der Kamera erwecken sofort den Eindruck, man würde hier einen neuen Film aus der Tatort Reihe oder einen vergleichbaren TV Film schauen. Sei es Tom Barcal, Björn-Hergen Schimpf oder Daniele Rizzo, alle können in ihren Rollen überzeugen und ziehen einen so in das Geschehen hinein. Die Musik hält sich erfreulich bedeckt und tritt nie in den Vordergrund. Damit schafft sie es aber auch, einen unterschwelligen Klangteppich über das Ganze zu legen, welcher unaufdringlich und gleichzeitig bedrohlich wirkt. Die Härte kommt dabei auch nicht zu kurz und es geht blutig zur Sache, sodass man immer gespannter wird, wer hinter diesen Bluttaten steckt.


Fazit: Abschließend kann man sagen, dass der erste Kurzfilm von Kai E. Bogatzki sicherlich nicht mit irgendwelchen nie dagewesenen Überraschungen aufwartet. Dennoch bekommt man äußerst solide Kost spendiert und dank der guten Schauspieler kann das Werk wirklich überzeugen. Da es den Streifen kostenlos auf Youtube zu sehen gibt, kann man Interessierten nur raten, sich die 20 Minuten dafür zu nehmen.


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