Among the Living
Französisches Terrorkino, bei diesem Wort fällt einem neben
High Tension, Martyrs und Co. auf jeden Fall auch Inside ein. Besonders Inside war
ein Film der so bedrückend und morbide daher kam, dass er sich bei dem
Zuschauer für alle Zeiten in die Netzhaut eingebrannt hat. Auf dem diesjährigen
Fantasy Film Fest, lief der dritte Teil der mit Inside begonnenen inoffiziellen
Trilogie, zu welcher auch Livid gehört. Bevor der Vorhang auf ging verkündete
die Mitarbeiterin des FFF, dass der Film ganz anders sei, als man es zunächst
erwarten würde. Doch was genau heißt das und kann der Film genauso überzeugen
wie Inside?
Ein paar Jungs haben es fast geschafft. Die Sommerferien
beginnen und nur noch wenige Stunden trennen sie von dem Gefühl der wahren
Freiheit. Kurzer Hand beschließen sie
einfach die Schule zu schwänzen und sich die Zeit anderweitig zu vertreiben.
Sie entscheiden sich dazu, der alten Filmstadt ganz in der Nähe einen Besuch
abzustatten, doch was sie da sehen, hätten sie sich niemals vorgestellt. Eine
Frau, eingesperrt in ihrem Kofferraum, wird von einem riesigen Wesen entführt.
Sie müssen ihr helfen, soviel ist klar, doch schnell merken sie das sie keine
Chance gegen diesen Killer haben. Mit letzter Kraft entkommen sie, doch jetzt
stehen sie im Fadenkreuz des Verrückten! Ein Überlebenskampf voller Terror beginnt.
Was ist der Nachteil, wenn einem jemand vor Beginn des Films
schon solche Sachen sagt, wie die nette Mitarbeiterin des FFF? Es entstehen
ganz falsche Hoffnungen und Vorstellung. Und genau das war es dann auch, dass
nicht nur mir, sondern auch meinen Bekannten im Kino, den Film ein wenig
vermiest hat. Die ganze Zeit wartet man irgendwie darauf, dass was ganz unerwartet
passiert und leider passiert das eben nicht. Direkt von Beginn an weiß man
eigentlich auf was man sich einlässt und die kurze Idylle hält natürlich nicht
sehr lange. Aber hey, das ist doch nichts, was man nicht erwartet. Naja dafür
kann der Film selber nichts, aber dadurch waren eben falsche Hoffnungen
geweckt.
Die drei Jungs, welche hier als Hauptdarsteller agieren,
machen ihren Job sehr gut und auch die restliche Cast kann überzeugen. Die
Stimmung und Atmosphäre weiß auch zu gefallen, allerdings fehlt es hier
merklich an der gewissen Härte, wie man sie in Inside noch förmlich spüren
konnte. Das Ganze wirkt beinahe unausgereift und nicht besonders rund. Das Ende
fetzt zwar, aber dazwischen dümpelt der Film einfach nur vor sich hin. An sich
wirkt das Werk eher wie ein kleiner Snack zwischendurch, bei welchem man am
Ende dann eher hungrig zurück bleibt, da eben das gewisse Etwas fehlt und das
Grundgerüst schon unzählige Male, genau so zu sehen war.
Fazit: Among the Living fehlt es deutlich an Härte und leider
kann er nicht mit den großen Erwartungshaltungen von Inside mithalten. Zunächst
ein bisschen morbider Horror, dann Stand-by-me Like Jugendgeschichte und am
Schluss ein bisschen Terrorkino, ergibt einen nicht besonders nachhaltigen
Shake, bei dem es nicht schlimm ist, wenn man ihn einfach stehen lässt.
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