13 Eerie
Wer an Anolis Entertainment denkt, der denkt an Hammer und
Universal Klassiker, doch dass die Jungs auch ganz anders können haben sie mit
ihrem Händchen für neuere Filme bewiesen. 13 Eerie ist genau so ein Film. Vor
gut einem Jahr erschien dieser bereits in den Kaufhäusern der Wahl, leider nur
geschnitten. Nun hat Anolis dem Film gleich zwei Mediabooks spendiert und das
natürlich komplett ungeschnitten. Doch kann der Film mehr, als nur durch
blutige Effekte zu überzeugen?
Auf einer kleinen Insel sollen ein paar Forscher ihre letzte
Prüfung hinter sich bringen. Wo früher einmal ein Gefängnis stand, liegen jetzt
nur noch Leichen. Genau an diesen sollen die Forscher Untersuchungen vornehmen.
Doch schnell stellt sich raus, dass hier irgendetwas nicht ganz richtig sein
kann. Irgendein Stoff scheint etwas mit den Toten gemacht zu haben. Als
plötzlich einer der Forscher eine unbekannte Leiche entdeckt, beginnt das
Grauen seinen Lauf zu nehmen und schon bald werden die Untersuchungen nicht
mehr von, sondern an den Forschern unternommen. Das Büffet ist eröffnet!!
Die Geschichte von 13 Eerie dürfte sicherlich keinen
Blumentopf gewinnen, aber muss es das überhaupt? An sich geht es hier nur darum
in gut 20 Minuten irgendeinen Grund für das Auftauchen der Monster zu schaffen
und danach kräftig die Sau raus zu lassen und das ist es dann auch schon was
man über den Film wissen muss. Was allerdings gesagt werden sollte ist, dass
der Film einen besonderen Charme versprüht, bei welchem man unweigerlich an die
rohen 80er zurück denken muss, in denen man noch echte handgemachte Effekte zu
Gesicht bekam und wo die Geschichte auch nicht immer das Glanzstück des Ganzen war.
Bei den Charakteren erwartet einen ein ähnliches Bild. Von nervig
bis supercool ist alles dabei, aber im Prinzip weiß man von vorne herein, dass
die meisten davon früher oder später eh das zeitliche segnen und somit ist dies
dann auch verkraftbar. Die Musik hält sich merkwürdigerweise sehr zurück und
prescht nie mit fetzigen Beats nach vorne. Hier hätte man sich deutlich mehr
gewünscht, besonders in den ersten 20 Minuten, welche doch ein wenig zäh und
unnötig wirken. Lediglich der eine oder andere Sound, der wie aus dem 1x1 des
Horrorfilms wirkt, fällt einem auf und erweckt erneut dieses wohlige
Oldschool-Feeling.
Aber kommen wir endlich zu dem wichtigsten Punkt des
gesamten Films, die Effekte! Hier wird wirklich alles richtig gemacht. Wenn man
das erste Viertel überstanden hat, dann wird gesplattert, dass es eine wahre
Pracht ist. Und die Szenen an sich wirken teilweise wie Hommagen an alte
Splatterklassiker. Zum einen gibt es da die Baumszene, welche eine frappierende
Ähnlichkeit zu Sam Raimis Teufelstanz aufweist. Wenngleich hier die arme Frau
deutlich weniger leiden muss. Ein weiteres Glanzstück zitiert dann den dritten
Teil von Romeros Zombiereihe, Day of the Dead. Ganz ähnlich Sgt. Rhodes wird
einer der Forscher hier auch als Snackbar für die Zombies verwendet. Natürlich
schön schmierig und blutig. Horrorherz, was willst du da denn noch mehr?
Fazit: 13 Eerie ist ein netter kleiner Splatterfilm, die wie
aus einer längst vergessenen Zeit wirkt.
Eine Story die keinen interessiert und lächerliche Charaktere, die
keiner wirklich mag oder ernst nehmen kann. Dafür bekommt allerdings
Splattereffekte vom Feinsten. Wer einen gemütlichen Abend mit ein paar Bier und
ein paar Kumpels plant, der dürfte mit
13Eerie genau das richtige filmische Beiwerk gefunden haben. Wirklich anspruchsvoll ist das Ganze also
nicht, aber braucht man das immer?
Zur Veröffentlichung: Nach gut einem Jahr gibt es nun also
endlich die ungeschnittene Fassung von 13 Eerie. Dafür haben sich Anolis nicht
lumpen lassen und dem Film gleich zwei Mediabooks spendiert. Neben der DVD,
enthält diese auch eine Bluray, welche mit sattem Bild und einem sehr guten
Klang punkten kann. Auch die deutsche Synchro weiß zu gefallen und steht somit
dem gepflegten Filmabend nicht im Weg. Auch das Bonusmaterial kann überzeugen,
denn hier gibt es neben einem Audiokommentar vom Regisseur und Producer auch
noch ein sehr interessantes Making Of zu bewundern. Doch wer Anolis kennt, der
weiß, dass sie sich besonders bei den Extras immer wieder was einfallen lassen.
So gibt es zudem noch ein Storyboard zum Film, sowie eine Behind the Scenes
Bildergalerie zu entdecken. Dazu noch die üblichen Verdächtigen, wie Trailer,
auf deutsch und englisch, sowie eine selbstablaufende Bildergalerie.
Ein wahres Highlight ist dann allerdings der 15 minütige
Kurzfilm „Doomed“ von Regisseur Lowell Dean, in welchem man sein Faible für
Zombies förmlich hören und sehen kann. Gekonnt gemixt mit ein paar sehr
sozialkritischen Einfällen. Auf jeden Fall ein kurzweiliger Spaß den man sich
als Zombiefan unbedingt anschauen sollte. Das Booklet von Nando Rohner gibt
einem einen sehr schönen Rundumblick über den Film, die Crew und die Cast. Hier
hätte man sich vielleicht noch ein wenig mehr Infos über den Regisseur und den
Film selber gewünscht, vielleicht ein Interview oder dergleichen, aber das ist
schon meckern auf hohem Niveau. Definitiv wieder eine sehr gute
Veröffentlichung aus dem Hause Anolis.
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