Return to Nuke'em High Vol. 1
Die amerikanische Trashschmiede, rund um US-Kultstar Lloyd
Kaufmann, kann wahrhaftig auf ein großes Spektrum an abseitiger Kost zurück
blicken. Sei es der Mopp-schwingende Superheld Melvin aka der Toxic Avenger,
oder Werke wie Tromeo & Juliet, die eine ganz neue Sichtweise auf die Romeo
und Julia Thematik eröffnet. Doch ein Film, bzw eine Reihe dürfte für jeden Fan
von trashigen Schmuddelwerken ein Begriff sein: Class of Nuke'em High. Teil 1
zählt zweifellos zu dem Besten, was man
in dem Genre finden kann. Teil 2 und 3 werden von manchen verehrt, von anderen
für ihre extrem lächerliche Art, eher verabscheut. Nach 10-Jahren der Abstinenz
für Kaufmann und Co. kehrt man nun mit genau dieser Reihe zurück und so darf
sich der geneigte Tromafan auf „Return
to Nuke'em High“ freuen. Doch kann der Film auch überzeugen, oder hätte man die
Reihe lieber schlafen lassen?
Nachdem die Nukeamama Corporation ihren Dienst als Nachbar
der Nuke'em High aufgegeben hat, macht das Tromorganic
Foodstuffs Conglomerate nun genau dort weiter. Nachdem der Inhaber Herzmann auf
Grund von schlechtem Essen nur noch die örtliche Nuke'em High beliefern darf,
gibt es auch dort bald reichlich Probleme. Der verhasste Glee-Club der Schule
wird Opfer von gefährlichen radioaktiven Nachos und bald verwandeln sich die
Mitglieder in fiese Cretins, genau so wie die Bösewichter aus Teil 1. Niemand
ist mehr sicher und das Grauen geht erneut um, in der Nuke'em High!!
Ja Troma, da bist du wieder.
Herrlich lächerlich, abgedreht und immer für einen, nicht besonders
niveauvollen, Joke zu haben. Auch hier wird einem sehr schnell klar gemacht,
dass man sich von Return to Nuke'em High nicht weniger, sondern eher, noch viel
mehr erwarten kann, als bei allen anderen Troma Werken. Aufgeteilt in zwei
Teilen, ganz Kill Bill von Tarantino, stellt Volume 1 eher die Basis dar und
man freut sich schon zu Beginn des Abspannes auf Vol. 2, denn vieles was man in
den Trailern zu sehen bekam, wird es erst in Vol. 2 geben.
Das könnte man vielleicht sogar
als größten Minuspunkt verbuchen. Denn wirklich viel Gore gibt es hier noch
nicht zu sehen. Der Anfang zeigt aber schon recht schön, was einen hier um die
Ohren geworfen wird. Endlich darf man wieder Menschen dabei zu sehen, wie sie
von radioaktivem Müll geschmolzen werden. So blutig und professionell wie hier,
sah das noch in keinem einzigen Troma Film aus. Doch das ist nicht alles, was
hier deutlich besser aussieht. Auch die Kamera und das gesamte Bild wirkt zum
ersten Mal in der 40-jährigen Troma Geschichte, wie bei einem richtigen Film.
Nicht so trashig und billig, wie früher, sondern filmisch hervorragend
umgesetzt und immer scharf.
Wo wir gerade bei scharf sind, da
muss man Tromatypisch auch auf die einzelnen Figuren zu sprechen kommen.
Notgeil, geistig nicht unbedingt auf der Höhe und doch ungemein unterhaltsam.
Das zeichnet so gut wie jede Figur im Troma Universum aus. Und genau so geht es
auch hier von statten. Niemand, aber auch wirklich absolut niemand, kann man
hier ernst nehmen. Jeder hat eine oder gleich mehrere Schrauben locker und das
ist es doch auch, was man sich erhofft. Wie nicht anders von Troma gewohnt,
kann man sogar eine Szene aus Tromeo und Julia entdecken, welche man halt
einfach hier nochmal verwendet hat. Das diese in der Qualität deutlich schlechter
wirkt fällt sofort auf, aber was juckt es die Jungs um Kaufmann schon. So was
interessiert doch eh nur die Mainstream Konsumenten und die schauen solchen
Müll doch ohnehin nicht.
Musikalisch fühlt man sich zu
Beginn sofort an die gute alte Zeit erinnert. An die 80er Jahre, in denen der
Walkman regierte und man cheesige Atommüllhelden feierte. Das altbekannte
Nuke'em High Lied erklingt und Fans, des Erstlings werden ein Strahlen, nicht
vom Atommüll, auf den Lippen haben. Ansonsten bekommt man eher neueren Rock von
den Tiger Lillies, welche sogar einen Auftritt im Film haben, um die Ohren
gehauen. Auch der Glee Club darf ein paar amerikanische Volkslieder schmettern,
das allerdings mehr schlecht als recht.
Fazit: Return to Nuke’em High Vol.
1 bietet genau das, was sich Tromafans so lange gewünscht haben. Niveaulose
Witze an jeder Ecke, dennoch werden sicherlich einige Fans enttäuscht sein, da
Teil 1 eben eher wie ein Vorgeschmack auf den eigentlichen Film wirkt und
relativ wenig Gore bietet. So professionell wie dieser Film, hat man Troma noch
nie erlebt und allein dafür lohnt es sich schon, dem Film eine Chance zu geben.
Ach ja und eine Frau mit einem Herz-essenden Riesenschwengel gab es doch auch
noch nicht so oft, oder??? Also anschauen, sich an die gute alte Zeit erinnern
und riesig auf Vol. 2 freuen, wo das blutige Treiben dann hoffentlich kein Auge
mehr trocken lassen wird!
Right on!
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