The Dark House of Horror
Was bedeutet Horror? In der heutigen Zeit besteht der Horror
fast ausschließlich aus wildem Kameragewackel gemischt mit Jump-Scares und ein
paar blutigen Effekten. Doch das war nicht immer so, denn es gab auch eine Zeit
in der das Wort Horror für etwas gänzlich anderes stand. Eine Zeit, in der
Filme mit einer dichten Atmosphäre und einer Unvorhersehbarkeit gemacht wurden,
die einem den wirklichen Horror nahe gebracht haben. The Dark House of Horror
ist ein, im Osten Deutschlands gedrehter, Film, der dem passionierten Horrorfan
genau diese Zeit zurück bringen möchte, aber gelingt ihm dies auch?
Die Story von The Dark House of Horror ist recht schnell
zusammengefasst. In 75 Minuten erzählt der Film die Geschichte der jungen
Nikki, welche auf der Suche nach Hinweisen ist. Diese sucht sie in einem alten
Gebäude, in welchem es ein Büro geben soll. Wer in diesem Büro gearbeitet haben
soll wird nie wirklich geklärt und was ist mit den Hinweisen auf sich hat,
bleibt auch ungeklärt. Lediglich in kurzen Anrufen mit ihrer Mutter wird
vermittelt, dass es „sein“ Büro war. Man kann also davon ausgehen, dass es sich
dabei um ihren Vater handeln könnte. Allerdings handelt es sich dabei nur um
eine Vermutung. Wie lang dieses Büro leer gestanden hat wird auch nicht thematisiert
und auch die Fabrik/Firma als solche wirkt viel eher wie ein riesiger Stall
oder eine alte Mühle. Leider ergibt das Ganze dadurch nicht wirklich Sinn.
So begleiten wir die junge Frau dann dabei, wie sie sich von
einem verlassenen Raum zum nächsten durchschlägt und ihr dabei irgendwie sehr
wenig passiert. Lediglich eine merkwürdige männliche Gestalt begleitet Nikki bei
ihrer Suche nach Hinweisen. Sie greift sie sogar einmal an, nur um dann zu
verschwinden. Handelt es sich dabei um einen Geist? Wurde hier vielleicht
jemand getötet? Fragen, die allesamt ungeklärt bleiben. Das ist besonders
traurig, da der Film definitiv Potential besitzt. Die Atmosphäre ist an manchen
Stellen erstaunlich dicht und wer auf Szenen steht, in welcher der Protagonist
bzw. die Protagonistin von einem Wesen/Menschen einfach nur beobachtet und
begleitet wird, der wird sicherlich den einen oder anderen Schockmoment
erleben. Zwischen diesen Moment gibt es allerdings immer wieder lange Durststrecken
in denen relativ wenig passiert.
Zudem bietet der Film, abgesehen vom Abspann, keinerlei
musikalische Untermalung. Dadurch verschenkt er ungemein viel Potential, um das
Grauen bzw. das Unheil noch weiter intensivieren und die Spannung weiter zu
erhöhen. Oftmals passiert einfach zu wenig, um wirklich eine Gruselatmosphäre
zu erzeugen. Ein Totalausfall ist es dennoch nicht und angesichts dessen, das
es sich bei dem Film um den Erstling von Mr. Zito handelt, kann man sagen, dass
hier die eine oder andere stimmungsvolle Szene dabei ist. Es reicht nur nicht
für ein rundes Gesamtpaket, dafür schwächelt der Film zu sehr an einigen
Stellen und verliert seine Atmosphäre. Die Dialoge sind kurz und knapp, wirken
aber leider immer etwas gestellt.
Das Bild hingegen ist das wahre Highlight und die Bluray
bietet wahrhaftiges HD-Feeling was äußerst löblich ist. Auch die Kamera ist
recht ruhig und die Szenen können so wirken und den Zuschauer das eine oder
andere Mal wirklich in ihren Bann ziehen. Der Geistereffekt kann sich zudem
sehen lassen, wenngleich er an manchen Stellen ein wenig zu oft benutzt wird.
Fazit: The Dark House of Horror bietet interessanten Oldschool Horror, welcher
leider immer wieder in Leerlauf gerät und dadurch die Stimmung nur in einigen
Szenen aufrechterhalten kann. Hier wäre eine kürzere Laufzeit sicherlich nicht
ganz verkehrt gewesen, da man den guten Willen in manchen Einstellungen
durchaus erkennen kann. Vielleicht erstellt der Regisseur ja noch eine
Kurzfilmfassung, welcher dann hoffentlich noch eine musikalische Untermalung
spendiert wird, wodurch der Film sicherlich profitieren könnte. So dürfte er
für viele Zuschauer einfach zu zäh sein.
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