Draculas Hexenjagd
Nachdem Anolis mit „Das Grüne Blut der Dämonen“ ihre neue
Hammer Bluray Reihe eingeläutet hat, geht es mit Draculas Hexenjagd nun in die
zweite Runde. Wurde man beim Grünen Blut noch mit einem recht ungewöhnlichen
Hammerfilm überrascht, da erwartet einen bei der Hexenjagd ein klassischer
Hammer, genau so, wie er im Buche steht.
Die beiden Waisen Frieda und Maria sind auf dem Weg in das
Dorf Karnstein, nachdem ihre Eltern vor kurzer Zeit gestorben sind. Dort
angekommen werden sie Zeugen, wie ihr Onkel Gustav eine vermeintliche Hexe nach
der anderen verbrennt. Doch das wirkliche Grauen liegt ganz wo anders, hoch
oben auf einem Berg sehen die beiden Mädchen das Schloss von Graf Karnstein und
bald müssen nicht nur sie feststellen, dass der Graf nichts gutes im Schilde
führt und so beginnt das Grauen!
Draculas Hexenjagd ist wahrlich ein ganz klassischer Hammer
Film. Christliche Symbole so weit das Auge reicht, Frauen, die stets ihre
besten Argumente präsentieren dürfen und Vampire. Man bekommt eben genau das was
man sich bei einem solchen Film wünscht und erhofft. Peter Cushing als Hexenjäger Gustav spielt sich erneut die
Seele aus dem Leibe und kann einen sofort durch seine allgegenwärtige Präsenz
in den Bann ziehen. Auch die beiden Mädchen, welche von den Schwestern Mary und
Madeleine Collinson gespielt werden, wirken wie Ying und Yang, Gut und Böse.
Marie ist hier stets die vorsichtige und liebevolle, wohingegen Frieda
rebellisch, aufmüpfig und böse ist. Und wie so oft verfallen alle Männer der
bösen Frieda, da diese eine ganz besondere Aura ausströmt und dieses
Zusammenspiel zwischen Gut und Böse ist einfach grandios eingebaut worden,
sodass es einen nicht mehr los lässt. David Warbeck ist ein weiteres Highlight.
Diesen sollten geneigte Horrorfans aus späteren Auftritten bei Fulci und Co.
kennen.
Atmosphärisch spielt das Ganze auf, wie von Hammer nicht
anders gewohnt, sehr hohem Niveau. Dieser Hauch von spätem 19. Jahrhundert ist
allgegenwärtig und schafft es einen sofort in eine andere Welt zu entführen.
Bereits vor dem Abspann wird man Zeuge der ersten Hexenverbrennung und bald
darauf folgen weitere. Doch an sich sind die Hexen hier schlicht und ergreifend
nicht vorhanden, denn die eigentliche Bedrohung ist, wie bereits gesagt, der
böse Graf Karnstein. Zunächst nur ein merkwürdiger und exzentrischer Mann, der
aber mit einem Mal zu etwas ganz anderem wird. Der Zuschauer wird hier eben
nicht direkt mit einer bedrohlichen Präsenz wie in Dracula und Co.
konfrontiert, sondern man erlebt die Verwandlung des Grafen mit.
Die Musik ist stets passend und bedrohlich, hält sich aber an
den richtigen Stellen zurück. Auch bei den Effekten wird man absolut nicht
enttäuscht und bekommt vielleicht sogar deutlich mehr, als man sich bei der
Freigabe erhofft. Besonders am Ende wirft der Film nur so mit gorigen Effekten
um sich. Doch der Film lebt eben nicht von seinen blutigen Effekten, sondern er
wird dadurch lediglich abgerundet. Man wird dadurch noch tiefer in diese
düstere Zeit gezogen und der Horror entfaltet sich noch mehr.
Fazit: Draculas Hexenjagd zählt vielleicht zu dem besten,
was man neben den klassischen Hammerfilmen, wie Dracula und Frankenstein,
kennen sollte. Atmosphärisch, düster und mit tollen Schauspielern wird man hier
in eine andere Zeit entführt, aus der man erst nach dem Abspann wieder
entkommen kann. Zudem wartet das ganze mit einer ordentlichen Portion Blut auf,
sodass auch moderne Horrorfans unbedingt einen Blick riskieren sollten.
An dieser Stelle noch vielen Dank an Wicked-Vision.com für die Bereitstellung der Screenshots.
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