Mittwoch, 8. Januar 2014

Review: Das Grüne Blut der Dämonen

Das Grüne Blut der Dämonen



Hammer, eine Firma die aus dem Horrorgenre nicht mehr wegzudenken ist. Doch neben den ganzen Dracula und Frankenstein Filmen gilt es noch weitere Schätze im Hammer Archiv zu entdecken. Anolis Entertainment brachte bereits eine ganze Reihe dieser kleinen vergessenen Perlen auf DVD heraus. Einer dieser Filme war „Das grüne Blut der Dämonen“, doch inzwischen bekommt man diese DVD nur noch zu horrenden Preisen und da trifft es sich hervorragend, dass Anolis nun eine Reihe ganz ähnlich der bereits auf DVD bekannten Hammer Reihe herausbringt. Der Clou daran ist allerdings, dass diesmal die Filme auf Bluray erscheinen. Was damals die letzte Veröffentlichung war, nämlich „Das Grüne Blut der Dämonen“ stellt nun den Beginn der neuen Reihe dar. Aber lohnt sich der Film denn überhaupt? 

In einer Londoner U-Bahn Station stoßen Bauarbeiter bei ihren Arbeiten auf Skelette 5 Millionen Jahre alter Menschen. Dr. Roney und sein Team sind sofort vor Ort und können es gar nicht fassen, dass sie diesen erstaunlichen Fund in Händen halten können. Ganz neue Einblicke in die Entwicklung des Menschen sind nun möglich. Doch irgendetwas stimmt nicht und bei weiteren Ausgrabungen stoßen die Forscher auf etwas viel Größeres. Was zunächst als Bombe bezeichnet wird ist in Wirklichkeit etwas ganz anderes und nur Professor Quatermass und das Team von Dr. Roney erkennen was wirklich dahinter steckt. Doch keiner ahnt was auf die Menschlichkeit zukommt, das Grauen kommt und es macht vor nichts und niemandem halt!


Die Geschichte von „Das Grüne Blut der Dämonen“ kommt zunächst wie eine simple Forscherstory daher. Doch immer wieder verspürt man als Zuschauer ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Man fragt sich die ganze Zeit was wirklich vor sich geht. Je weiter der Film voran schreitet, umso klarer wird auch, dass die Bombe doch nicht das ist, was man zunächst denkt. Und darüber hinaus beginnen  auch die Menschen, die mit diesem Koloss in Berührung gekommen sind, sich zu verändern. Das Grauen manifestiert sich unsichtbar in London und die Ignoranz der Beteiligten macht die Lage für die Menschheit nicht besser.

An dieser Stelle muss man auch sagen, dass einige Charaktere sehr klischeehaft agieren. Das beste Beispiel dafür ist das Militär, vertreten durch Cl. Breen und die Politik. Statt den Forschungen von Dr. Roney und Prof. Quatermass Glauben zu schenken, versuchen Sie lieber die Ereignisse mit relativ sinnfreien Erklärungen schön zu reden. Die Schauspieler liefern aber allesamt eine hervorragende Leistung ab. Allen voran Andrew Kier als Prof. Quatermass, der hier wahrlich die Verkörperung eines leicht verrückten, exzentrischen Forschers perfektioniert.  Er strahlt eine Präsenz aus, derer sich die anderen Akteure geschlagen geben müssen. Sobald er im Bild ist, zieht er die Blicke auf sich und der Zuschauer kann nicht anders, als interessiert dem zu lauschen, was Quatermass als nächstes plant und erkennt.


Doch ein Hammerfilm lebt nunmal von seiner Atmosphäre und die ist wie bereits angesprochen stets unheilvoll und faszinierend. Allein die Szene in der Prof. Quatermass, Barbara und ein Polizist in einem verlassenen Haus sind und man versucht das plötzliche Verlassen der Gegend um 1927 herum zu erklären, kann nicht anders als perfekt beschrieben werden. Der Polizist, welcher sich in der Gegend auskennt und dort aufgewachsen ist verströmt förmlich den Aberglauben der Menschen dort und so verwundert es nicht, dass er sich sofort unwohl fühlt. Dieses Gefühl überträgt sich unweigerlich auch auf den Zuschauer. Prof. Quatermass und Barbara agieren hier als standhafte Gegenpole, da sie als Forscher eben nicht an Übernatürliches glauben können und dürfen. Genau so sagt es später auch Quatermass selber. Aber die Nerven des Zuschauers sind dennoch bis zum Reißen gespannt und als sich die Tür langsam und quietschend schließt muss man einfach zusammenzucken. Doch das war bei weitem noch nicht alles und erst der Beginn dieser Tour de Force.

Mit einfachsten Mitteln schafft es Hammer hier, dem Zuschauer immer wieder das Fürchten zu lehren. Und genau das ist es was den Filmfan so fesselt. Er wartet nur darauf was als nächstes passiert und spätestens das hervorragend durchdachte und schauerhafte Ende muss man einfach gesehen haben, um zu wissen zu was Hammer fähig war. Die Musik hält sich während des gesamten Filmes stets zurück, doch durch kleinere Sounds hier und da, schraubt sich die Anspannung des Zuschauers immer weiter in die Höhe. Was bleibt ist das Gefühl des Grauenvollen, doch nie Fassbaren.


Fazit: Das Grüne Blut der Dämonen ist ein wahres Juwel unter den ganzen Dracula und Frankenstein Verfilmungen und basiert darüber hinaus auf einer TV-Serie. Die Umsetzung ist hervorragend gelungen und dank der tollen Cast und der interessanten und spannende Story vergehen die 97 Minuten wie im Flug. Ein Film den man als Horrorfan unbedingt gesehen haben sollte und den man so schnell nicht vergessen wird.

Zur Veröffentlichung: Wie bereits angesprochen startet Anolis Entertainment gerade die Hammer Bluray Reihe und dieser Film ist die erste Auskopplung daraus. Neben der normalen Bluray, gibt es darüber hinaus noch ein wunderschön gestaltetes 1 Disc Mediabook mit einem Booklet, welches den Kauf allein schon rechtfertigt. Sehr informativ bekommt man hier alle Infos rund um die Entstehung und den Hintergrund des Filmes geliefert und es lohnt sich auf jeden Fall das Booklet bereits vor der ersten Sichtung zu lesen, da es ohne große Spoiler auskommt, aber gleichzeitig die perfekte Einstimmung für das Kommende liefert. Die Bluray selber bietet den Film in einer grandiosen Bildqualität die bei einem solchen Film wirklich Referenzwert hat. Der Ton ist klar und neben dem deutschen Ton in 7.1 bekommt man noch den englischen Ton geboten. Darüber hinaus gibt es gleich 2 Audiokommentare, entfernte Szenen, eine Super 8 Fassung des Films und ein paar Trailer. Besser geht es nicht und Anolis beweist erneut warum die Hammer Filme bei Ihnen genau an der richtigen Stelle sind. Großes Lob und weiter so.



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