Das Grüne Blut der Dämonen
Hammer, eine Firma die aus dem Horrorgenre nicht mehr
wegzudenken ist. Doch neben den ganzen Dracula und Frankenstein Filmen gilt es
noch weitere Schätze im Hammer Archiv zu entdecken. Anolis Entertainment
brachte bereits eine ganze Reihe dieser kleinen vergessenen Perlen auf DVD heraus.
Einer dieser Filme war „Das grüne Blut der Dämonen“, doch inzwischen bekommt
man diese DVD nur noch zu horrenden Preisen und da trifft es sich hervorragend,
dass Anolis nun eine Reihe ganz ähnlich der bereits auf DVD bekannten Hammer
Reihe herausbringt. Der Clou daran ist allerdings, dass diesmal die Filme auf
Bluray erscheinen. Was damals die letzte Veröffentlichung war, nämlich „Das
Grüne Blut der Dämonen“ stellt nun den Beginn der neuen Reihe dar. Aber lohnt
sich der Film denn überhaupt?
In einer Londoner U-Bahn Station stoßen Bauarbeiter bei
ihren Arbeiten auf Skelette 5 Millionen Jahre alter Menschen. Dr. Roney und
sein Team sind sofort vor Ort und können es gar nicht fassen, dass sie diesen erstaunlichen
Fund in Händen halten können. Ganz neue Einblicke in die Entwicklung des
Menschen sind nun möglich. Doch irgendetwas stimmt nicht und bei weiteren
Ausgrabungen stoßen die Forscher auf etwas viel Größeres. Was zunächst als
Bombe bezeichnet wird ist in Wirklichkeit etwas ganz anderes und nur Professor
Quatermass und das Team von Dr. Roney erkennen was wirklich dahinter steckt.
Doch keiner ahnt was auf die Menschlichkeit zukommt, das Grauen kommt und es
macht vor nichts und niemandem halt!
Die Geschichte von „Das Grüne Blut der Dämonen“ kommt
zunächst wie eine simple Forscherstory daher. Doch immer wieder verspürt man
als Zuschauer ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Man fragt sich die ganze
Zeit was wirklich vor sich geht. Je weiter der Film voran schreitet, umso
klarer wird auch, dass die Bombe doch nicht das ist, was man zunächst denkt.
Und darüber hinaus beginnen auch die
Menschen, die mit diesem Koloss in Berührung gekommen sind, sich zu verändern.
Das Grauen manifestiert sich unsichtbar in London und die Ignoranz der
Beteiligten macht die Lage für die Menschheit nicht besser.
An dieser Stelle muss man auch sagen, dass einige Charaktere
sehr klischeehaft agieren. Das beste Beispiel dafür ist das Militär, vertreten
durch Cl. Breen und die Politik. Statt den Forschungen von Dr. Roney und Prof.
Quatermass Glauben zu schenken, versuchen Sie lieber die Ereignisse mit relativ
sinnfreien Erklärungen schön zu reden. Die Schauspieler liefern aber allesamt
eine hervorragende Leistung ab. Allen voran Andrew Kier als Prof. Quatermass,
der hier wahrlich die Verkörperung eines leicht verrückten, exzentrischen
Forschers perfektioniert. Er strahlt
eine Präsenz aus, derer sich die anderen Akteure geschlagen geben müssen.
Sobald er im Bild ist, zieht er die Blicke auf sich und der Zuschauer kann
nicht anders, als interessiert dem zu lauschen, was Quatermass als nächstes
plant und erkennt.
Doch ein Hammerfilm lebt nunmal von seiner Atmosphäre und
die ist wie bereits angesprochen stets unheilvoll und faszinierend. Allein die
Szene in der Prof. Quatermass, Barbara und ein Polizist in einem verlassenen
Haus sind und man versucht das plötzliche Verlassen der Gegend um 1927 herum zu
erklären, kann nicht anders als perfekt beschrieben werden. Der Polizist,
welcher sich in der Gegend auskennt und dort aufgewachsen ist verströmt
förmlich den Aberglauben der Menschen dort und so verwundert es nicht, dass er
sich sofort unwohl fühlt. Dieses Gefühl überträgt sich unweigerlich auch auf
den Zuschauer. Prof. Quatermass und Barbara agieren hier als standhafte
Gegenpole, da sie als Forscher eben nicht an Übernatürliches glauben können und
dürfen. Genau so sagt es später auch Quatermass selber. Aber die Nerven des
Zuschauers sind dennoch bis zum Reißen gespannt und als sich die Tür langsam
und quietschend schließt muss man einfach zusammenzucken. Doch das war bei
weitem noch nicht alles und erst der Beginn dieser Tour de Force.
Mit einfachsten Mitteln schafft es Hammer hier, dem
Zuschauer immer wieder das Fürchten zu lehren. Und genau das ist es was den
Filmfan so fesselt. Er wartet nur darauf was als nächstes passiert und
spätestens das hervorragend durchdachte und schauerhafte Ende muss man einfach
gesehen haben, um zu wissen zu was Hammer fähig war. Die Musik hält sich
während des gesamten Filmes stets zurück, doch durch kleinere Sounds hier und
da, schraubt sich die Anspannung des Zuschauers immer weiter in die Höhe. Was
bleibt ist das Gefühl des Grauenvollen, doch nie Fassbaren.
Fazit: Das Grüne Blut der Dämonen ist ein wahres Juwel unter
den ganzen Dracula und Frankenstein Verfilmungen und basiert darüber hinaus auf
einer TV-Serie. Die Umsetzung ist hervorragend gelungen und dank der tollen
Cast und der interessanten und spannende Story vergehen die 97 Minuten wie im
Flug. Ein Film den man als Horrorfan unbedingt gesehen haben sollte und den man
so schnell nicht vergessen wird.
Zur Veröffentlichung: Wie bereits angesprochen startet
Anolis Entertainment gerade die Hammer Bluray Reihe und dieser Film ist die
erste Auskopplung daraus. Neben der normalen Bluray, gibt es darüber hinaus
noch ein wunderschön gestaltetes 1 Disc Mediabook mit einem Booklet, welches
den Kauf allein schon rechtfertigt. Sehr informativ bekommt man hier alle Infos
rund um die Entstehung und den Hintergrund des Filmes geliefert und es lohnt
sich auf jeden Fall das Booklet bereits vor der ersten Sichtung zu lesen, da es
ohne große Spoiler auskommt, aber gleichzeitig die perfekte Einstimmung für das
Kommende liefert. Die Bluray selber bietet den Film in einer grandiosen
Bildqualität die bei einem solchen Film wirklich Referenzwert hat. Der Ton ist
klar und neben dem deutschen Ton in 7.1 bekommt man noch den englischen Ton geboten.
Darüber hinaus gibt es gleich 2 Audiokommentare, entfernte Szenen, eine Super 8
Fassung des Films und ein paar Trailer. Besser geht es nicht und Anolis beweist
erneut warum die Hammer Filme bei Ihnen genau an der richtigen Stelle sind.
Großes Lob und weiter so.
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