Wicked-Vision Magazin #1
Das Online-Magazin Wicked-Vision.com steht seit nunmehr 15
Jahren für hervorragende Reviews und DVD/BD Bewertungen, sowie Vergleiche. Nun
hat das Team sich zum nächsten Schritt entschlossen und ein eigenes
Print-Magazin herausgebracht. Passend dazu gibt es auch direkt den Start des
eigenen DVD-Labels. Bei beiden Veröffentlichungen steht ein Name im
Mittelpunkt: H.P. Lovecraft. Der erste Film, der aus dem Hause Wicked-Vision in
einer streng limitierten Hartbox veröffentlicht wird, ist kein anderer als
„From Beyond“. Doch in diesem Bericht soll es nicht um die Hartbox gehen,
sondern um das Magazin. Kann die erste Ausgabe überzeugen oder sollte es lieber
eine einmalige Sache bleiben?
Die #1 befasst sich hauptsächlich mit den filmischen
Umsetzungen von H.P. Lovecrafts, eigentlich unverfilmbaren, Geschichten. Neben From Beyond, der sich ja förmlich
angeboten hat, wird auch Re-Animator mit einem Beitrag gewürdigt. Aber auch
eher unbekanntere Verfilmungen ala Call Girl of Cthulhu, welcher erst 2015
offiziell als DVD erscheinen wird, oder Dream-Quest of the unknown Kadath
werden vorgestellt. Vor Ausfällen wie der italienische „Darkness Beyond“ wird
auch nicht halt gemacht. Des Weiteren gibt es einen Text über Tanz der Teufel
und Folterkammer des Hexenjägers, der erläutert wie diese Werke durch
Lovecrafts Gedankengut beeinflusst wurden. Doch neben diesen ganzen filmischen
Texten, wird zudem auch noch Lovecrafts Lebensgeschichte, sowie die von
Lovecraft inspirierte Musik vorgestellt, selbst Computerspiele, welche von dem
Großmeister und dessen Werken beeinflusst wurden, finden ihren Platz, von den
ganzen Interviews gar nicht zu sprechen.
Was man wirklich sagen muss ist, dass sich die erste Ausgabe
des Magazin mit Leib und Seele Lovecraft und seinem Universum verschrieben hat.
In jedem Bericht und jeder Zeile wird deutlich, dass hier wahre Fans am Werk
waren. Die Interviews mit Brian Yuzna, Stuart Gordon, Roger Corman und auch mit
Tommy Lee Wendtner zeigen, dass sowohl das Team von Wicked-Vision weiß wovon es
spricht aber auch, dass die Partner wissen, was Lovecraft ausmacht und so
faszinierend macht.
From Beyond bekommt dabei natürlich den Ehrenplatz und der
Bericht schlägt mit unglaublichen 12 Seiten zu Buche von welchen keine einzige
unwichtig oder langweilig ist. Lovecraft ist allgegenwärtig und es ist einfach
ungemein spannend zu erfahren, wie Kai Naumann und Marcus Stiglegger,
vielleicht die wichtigsten Person wenn es um Filmwissenschaften in Deutschland
geht, auf Lovecraft aufmerksam geworden sind und wo gewisse Parallelen zu
anderen Schriftstellern zu finden sind. Selbst einen kurzen Bericht über den
Horrorklassiker Tanz der Teufel hat es in das Magazin geschafft und auch ein
Klassiker mit dem Namen „Folterkammer des Hexenjägers“ wird ausführlich
besprochen, sodass die Inspirationsquelle Lovecraft deutlich wird.
Auch der erste Teil der Biografie Lovecrafts, mit welchem
man als Leser direkt empfangen wird, bürgt auf 8 Seiten eine Fülle an
Informationen, welche mir auf jeden Fall bisher noch unbekannt waren. Da freut
man sich schon auf die nächste Ausgabe. Bei den Games hat man sich in dieser
Ausgabe mit Alone in the Dark beschäftigt und es ist sehr interessant zu lesen,
wie viel Lovecraft doch in diesem Spiel steckt und das die Info auf der Box, dass
Game sei von den Werken Lovecrafts inspiriert, eben doch mehr ist als eine Floskel. Da From Beyond ja ohnehin die Headline der
ersten Ausgabe ist, passt es natürlich, dass man zudem auch die komplette
Kurzgeschichte, in Zusammenarbeit mit dem Festa Verlag, abgedruckt hat.
Unterstützt von Erik Krieks tollen Zeichnungen, der im Anschluss zu der
Geschichte auch noch zu Wort kommen darf.
Lediglich der Musikalische Bereich hat mich etwas weniger
gefesselt, dass mag an der Fülle von mir unbekannten Bands liegen oder
vielleicht an dem vermehrten Wechsel der Genre liegen. Informativ ohne Frage,
aber an diesem Beitrag dürften sich sicherlich die Geister scheiden. Für Fans
von Rock, Metal, Punk, Electro und Co wird hier aber sehr professionell ein
kurzer Einblick auf die verschiedenen Umsetzungen des Lovecraftschen Mythos
gegeben.
Fazit: Ausgabe 1 des Wicked-Vision Magazins kann auf ganzer
Linie überzeugen, für wirklich jeden Geschmack ist etwas dabei und wenngleich
nicht alle Beiträge für jeden gleich wichtig sein werden, muss man dem Team
doch eine ungemeine Liebe zu Lovecraft attestieren, die hier auf jeder Seite
erkenntlich ist. In dem Sinne kann man nur sagen, kaufen, lesen und auf die
nächste Ausgabe freuen!!!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen