Kleine Nachtgeschichten - Dämonisch
In jedem Menschen
steckt etwas Dunkles. Etwas Geheimes und etwas was man nicht jedem
zeigen will. Sei es der Drang seine eigenen Wünsche zu erfüllen,
koste es was es wolle oder auch, dass man einer Pflicht nicht
nachkommen will und so einen Menschen verletzten wird. Benjamin
Bechtold beschert dem interessierten Fan mit „Kleine
Nachtgeschichten – Dämonisch“ einen Ausblick in die dunkelsten
Regionen der Menschheit. Aber lohnt sich dieser Ausflug überhaupt?
Stella wacht plötzlich
in einem dunklen Zimmer auf. Wie ein Hund wurde sie vor einem kleinen
Hundehäuschen angekettet und wartet nun darauf, was als nächstes
mit ihr geschieht. Als ihr neues „Herrchen“ zur Tür hereinkommt,
ist sie seinem Willen hilflos ausgesetzt, doch er soll nicht das
Schlimmste sein, denn in der Hütte wohnt etwas viel Dunkleres.
Stella und auch der Zuschauer erwartet ein Abstieg in den wahren
Abgrund!
Benjamin Bechtold
liefert mit diesem 20-minütigen Kurzfilm eine sehr gute Leistung ab.
Ohne große Umschweife wird man als Zuschauer sofort in das kalte
Wasser geworfen und muss sich erst einmal zurecht finden. Warum wurde
Stella hier eingesperrt? Warum wird sie wie ein Hund gehalten? Hat
sie es vielleicht sogar verdient? Und was hat es mit der Stimme auf
sich? Alles Fragen, die auf eine sehr interessante und innovative Art
und Weise beantwortet werden.
Die kurzen Flashbacks
zu Beginn bewirken eine Regung in dem Zuschauer, welche man leider
nicht allzu oft in einem Independentfilm sieht. Sie schlagen einem
ins Gesicht, ohne dabei Antworten zu liefern. Sie verwirren und
verstören zu Gleich und wenn dann das erste Mal die Stimme aus dem
Häuschen erklingt, macht sich unweigerlich die Gänsehaut auf dem
gesamten Körper breit.
Die Schauspieler
Nikolai Will und Josephine Ehlert geben hier wahrlich ihr Bestes.
Nikolai Will hat ja schon des öfteren den Psychopathen gespielt,
aber was er hier abliefert, dürfte wohl zu seinen besten Arbeiten
zählen. Die Aura und Präsenz, die von ihm ausgeht verstört und
schockiert zugleich. Man hat wirklich Angst vor ihm. Josephine Ehlert
spielt die gebrochene Frau sehr gut und man leidet jede Sekunde mit
ihr und ihrem Schicksal. Das Ende, welches sich dann wieder wie ein
Schlag ins Gesicht anfühlt, schockt erneut und das anfängliche
Mitgefühl schwingt in Hass für ihren Charakter um.
Musikalisch bekommt man
hier sehr stimmige Klänge präsentiert, welche die Atmosphäre
hervorragend verstärken und das Grauen noch weiter steigen. Die
melancholische Geräuschkulisse gibt sich dabei sehr dezent und hält
den Zuschauer nie davon ab, sich vor den verstörenden Bildern,
wahrhaftig zu fürchten. Auch sonst kommt in den 20 Minuten keine
Langeweile auf, man fiebert dem Ende eher entgegen und hofft, dass
der Schrecken bald ein Ende findet.
Fazit: Benjamin
Bechtold liefert hier einen sehr stimmigen, düsteren und
verstörenden Kurzfilm ab. Man kann nur hoffen, dass noch weitere
Filme in der Reihe der kleinen Nachtgeschichten erscheinen werden und
man vielleicht irgendwann eine Compilation zu Gesicht bekommt, ganz
im Stile von ABCs of Death und Theatre Bizarre. Weiter so!
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