Buch Review: Kaleidoskop der Scherben

Kaleidoskop der Scherben

Annika Strauss kennen die meisten ja als Schauspielerin. In Werken wie Seed 2, Avantgarde und Co. stirbt sie dabei meist sehr blutige Tode. Doch in ihr steckt weit mehr als nur die junge Frau, die von psychopathischen Mördern gejagt wird. Mit ihrem ersten Buch „Kaleidoskop der Scherben“, welches in Zusammenarbeit mit Jürgen T. Knauf geschrieben wurde, macht sie den Leser darauf aufmerksam, was wirklich wichtig ist im Leben und verknüpft das Ganze mit einer spannenden Thriller Story in der deutschen Wirtschaft.

Michael Schneids Leben ist alles andere als perfekt. Nach einer Affäre vor 5 Jahren plagt ihn das schlechte Gewissen. Seine Frau weiß nichts davon und seine Tochter möchte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Als wäre das noch nicht genug, fordert sein Chef ein neues Konzept für die Verbesserung der Firma und als Hilfe wird ihm genau die Frau zur Seite gestellt, die für das Fremdgehen vor 5 Jahren verantwortlich war. Alles scheint verloren, doch dank einer wunderbaren Bekanntschaft wird Michael gezeigt, dass es immer Hoffnung gibt.

Die Geschichte hört sich jetzt vielleicht ein wenig merkwürdig, ja fast sentimental und langweilig an, doch an dieser Stelle muss man ganz klar sagen, dass die Dinge nicht so sind, wie man es zunächst vermutet. Vielmehr ist Kaleidoskop der Scherben ein Buch, welches, so fern man sich darauf einlassen will, einem ganz neue Wege zeigt. Wege zu sich selbst und auch zu seinem eigenen Leben. Nicht ohne Grund wird bereits im Vorwort darauf hingewiesen, dass es schlau ist, das Buch nicht einfach nur als Werk der Unterhaltung zu betrachten, sondern sich selber zu hinterfragen, wie es einem während des Lesens geht. Spricht einen das Buch vielleicht gar selber an, zeigt es Fehler die man selber begeht oder die man auch schon einmal gemacht hat? Es lohnt sich wirklich an Stellen, die einen auf irgendeine Art und Weise berühren einfach mal inne zu halten und sich selbst zu spiegeln. Zu schauen was das Gelesene mit einem macht.

„Nein Michael, dich kann niemand ärgern. Du ärgerst dich immer selbst. Etwas mag geschehen, jemand kann irgendetwas tun, aber ob du dich ärgerst oder nicht, ist deine Entscheidung. Mir hat mal jemand gesagt: 'Ich freue mich, wenn das Wetter schlecht ist oder mir etwas kaputt geht. Denn wenn ich mich nicht freue, fängt die Sonne auch nicht an zu scheinen und was kaputt ist wird nicht wieder ganz.' Denk da mal drüber nach.“

Diese Stelle war für mich ein wahres Aha Erlebnis. Wie simpel doch die Aussage, aber dennoch so treffend. Wie oft sagt man sich selbst, dass ein anderer einen ärgert, doch nachdem ich diese Zeilen gelesen hatte, wusste ich, dass ich allein es bin der sich darüber ärgert, dass aber eigentlich nie müsste. Solche Momente machen das Buch aus. Die Geschichte ist in einer derartigen Weise geschrieben, die einen immer motiviert noch ein Kapitel zu lesen. Selbst ich als langsamer Leser, habe das Buch mit seinen 230 Seiten in nicht einmal einer Woche verschlungen und das ist für mich schon ein besonderes Zeichen.

Sachen passieren und man kann nur versuchen das Beste daraus zu machen. Genau wie Michael findet man sich immer wieder in Situationen wieder, in welchen man keine Hoffnung mehr hat, doch das sollte einen nicht daran hindern, weiter zu machen und sich selbst nie aufzugeben. Dabei darf man aber nie das Wichtige aus den Augen verlieren. Liebe, Familie und das eigene Wohl sollten über allem stehen und dieses Buch sagt genau das aus.

Fazit: Kaleidoskop der Scherben ist ein fesselnder Guide zur eigenen Erkenntnis, der zeigt, dass man sich nie aufgeben sollte. Verpackt wird das Ganze mit einer tollen Hauptfigur und einer Geschichte, die zum weiterlesen animiert. Ganz klare Empfehlung, die auf Grund der einfachen Ideen aus dem Schwall an sinnlosem Geschreibsel heraussticht. Lesen, nachdenken und danach das Leben mit anderen Augen sehen!

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