TiMER
Ein Liebesfilm reviewed von einem Horrorfan? Immer wieder
gibt es Filme, die auch Leute erreichen, die normalerweise nichts mit dem Genre
zu tun haben. TiMER ist genau solch ein Film. Eine Sci-Fi Liebeskomödie, welche
auf dem Fantasy Film Fest 2010 für allerlei Aufsehen gesorgt hat. Doch was
steckt dahinter?
TiMER ist die neuste Erfindung, für all diejenigen, die es leid
sind nach dem richtigen Partner zu suchen. Angebracht am Handgelenk, zeigt der TiMER
genau den Zeitpunkt an, an welchem man den perfekten Partner treffen kann. Doch
der TiMER von Oona zeigt absolut nichts
an. Gibt es für sie etwa keinen Partner, oder hat derjenige einfach noch keinen
TiMER, denn nur dann synchronisieren sich beide. Die Suche nach der wahren
Liebe beginnt für Oona und bald steht sie vor der schwersten Entscheidung ihres
Lebens.
Die Geschichte hört sich zunächst recht simpel an,
allerdings ist es bei weitem nicht so wie es zunächst scheint. Denn der Film
schafft es eine sehr interessante Prämisse einzuführen. Wer kennt es nicht, man
verliebt sich und muss dann nach einigen Monaten/Jahren feststellen, dass der
andere eben doch nicht der richtige Partner war. Man ist verletzt, traurig und
will nichts mehr von der Liebe wissen. Aber was wäre denn, wenn es ein Gerät
geben würde, welches einem ganz genau sagt, wer der richtige Partner ist. Die
ganzen Schmerzen und gebrochenen Herzen würde es nicht mehr geben, oder etwa doch?
Denn als nächstes stellt sich einem die Frage, was man macht, wenn man sich
doch verliebt, aber in jemanden dessen TiMER für eine andere Person eingestellt
ist. Hat die Liebe dann eine Chance oder nicht? Genau diese Frage, die sich
nicht nur der Zuschauer während des gesamten Filmes stellt, ist einer dieser
besonderen Ideen des Werks.
Der Film schafft es einen zum Nachdenken anzuregen, ohne
dabei zu vergessen, dass es immer zwei Seiten der Medaille gibt. Natürlich
hätte ein solches Gerät seinen Vorteil, das steht außer Frage, aber wie Mickey
im Film so schön sagt, soll man nicht
lieber auf sein Herz hören, als auf eine Gerät, welches einem vorschreiben
will, wen man zu lieben hat? Genau solche Szenen sind es dann, die einen immer
wieder ins Grübeln bringen. Die Technik hat nicht nur Vorteile. Ein weitere
besondere Szene ist die, als der 14 jährige Bruder von Oona seinen TiMER
bekommt. Die ganze Familie kommt zusammen, um dieses Ereignis zu feiern, doch
als der TiMER angebracht ist und er lediglich 3 Tage bis zum Treffen mit der
perfekten Partner anzeigt, ist nicht nur Oona sondern auch ihr Bruder geschockt.
Wie kann es sein, dass ein 14 jähriger bereits in diesen jungen Jahren seine
Traumfrau finden soll? Und was bedeutet das vor allem für ihn selber. Ist sein
Leben nun schon zu Ende bevor es angefangen hat, wird er nur eine einzige
Partnerin in seinem ganzen Leben haben. Kann das wirklich sein und woher soll
dieses Gerät das wissen.
Der ganze Film lebt darüber hinaus von der wunderbaren Emma
Caulfield. Sie und ihre Schwester stehen allein gegen die restliche Welt,
welche nur noch aus den glücklichen TiMER Paaren besteht. Ein Leben außerhalb
dieser Gesellschaft ist fast nicht mehr möglich und genau das verkörpert
Caulfield und auch Michelle Borth, welche als perfektes Geschwisterpaar hervorragend
harmonieren. Getragen wird der Film darüber hinaus von einer Musik die wirklich
mehr als interessant gestaltet worden ist. Fast kindlich wirkt das ganze hier.
Wie bei einer Spieluhr, die die Verliebten behutsam in eine glückliche und
perfekte Welt entführen will. Zudem verläuft der Film nie so wie man es
zunächst erwartet und das fast tragische Ende mit dem kleinen Hauch von Hoffnung
ist dann das was dem Film am besten steht, er will eben einfach nicht so
vorhersehbar und normal sein, wie jeder andere Liebesfilm auch und dadurch
schafft er es den Zuschauer auf Grund seiner obskuren Idee und den damit
verbunden Charakteren zu fesseln.
Fazit: Ein Liebesfilm der weit mehr sein kann als simple
08/15 Unterhaltung. Eine interessante Idee gemischt mit hervorragenden
Schauspielern und einem unvorhersehbarem Drehbuch, sodass man nach der ersten Sichtung
direkt die Lust verspürt den Film erneut zu schauen. Ganz klare Empfehlung
seinen Blick über die Grenzen des üblichen Filmgeschmackes zu richten und eine
kleine Perle zu entdecken.
Zur Veröffentlichung: Der Film ist vor kurzem über das Label
Anolis erschienen. Dies als DVD und BD. Mir lag die Bluray vor und ich muss
sagen, dass sowohl das Bild auch der Ton auf höchstem Niveau sind. Die deutsche
Synchro weiß auf Grund der sehr gut ausgewählten deutschen Sprecher und der
guten Übersetzung zu gefallen. Bei den Extras bekommt man leider nur einen Trailer
und eine Bildergalerie zu Gesicht. Ansonsten aber eine sehr gute
Veröffentlichung von einem wahren Geheimtipp.
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