Hatchet 3
Victor Crowley, ein Name der begeisterten Slasherfans seit
2006 ein Begriff sein dürfte. Bei seinem Debüt überraschte er noch mit
unbekannten, aber dennoch guten Schauspielern und sehr blutigen Kills und bekam
sogar von der FSK ungeschnitten eine Freigabe. 4 Jahre später sah das Ganze
dann schon anders aus. Danielle Harris übernahm die Hauptrolle und Crowley zog
die Goreschraube ordentlich an. Die Fans freuten sich, die FSK aber eher nicht,
denn ungeschnitten durfte man den Film in Deutschland nicht erwerben. Der Umweg
über das deutschsprachige Ausland war die einzige Möglichkeit um das wilde
Treiben von Victor in vollen Zügen genießen zu können. Nun 3 weitere Jahre
später ist der Geist von Crowley zurück und mit ihm Danielle Harris, sowie keine
ungeschnittene Fassung des Films in Deutschland. Wie schon bei Teil 2 beschert
auch hier Illusions Unltd. dem interessierten Splatterfan die ungeschnittene
Fassung. Doch kann auch der dritte Teil wieder überzeugen??
Die Story kann man sich an dieser Stelle schenken. Victor
Crowley ist zurück und tötet alles was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Nur
Marybeth kann ihn stoppen und so beginnt der dritte Ausflug in den Sumpf von
Mr. Crowley. Ein Splatterfilm wie er im Buche steht. Zu Beginn bekommt man kurz
das Ende von Teil 2 zu Gesicht, welches sehr sinnvoll fortgeführt wird. Man ist
sofort wieder gefangen von diesem ganz besonderen 80s Slashercharme, für den
die Reihe ja bekannt ist. Düstere Sümpfe, stereotypische Charaktere wo man nur
hinsieht, gemischt mit einem sehr rockigen Soundtrack der schon den Vorspann
zum Fest macht. Das ist es auch was die Reihe seit 2006 so besonders gemacht
hat, denn sie schert sich wenig um Konventionen und will nicht mehr sein, als
simple blutige Unterhaltung. Dennoch bricht Teil 3 ein wenig mit den bekannten
Standards des Slashergenres. Keine sexgeilen Jugendliche, keine Leute die
allein aufbrechen um mal pinkeln zu gehen und auch die Handlungen sind fast
immer nachvollziehbar.
Besonders cool für Slasherfans dürfte wohl das
Zusammentreffen von gleich zwei Darstellern des Jason Vorhees, bekannt aus der
Freitag der 13. Reihe, sein. Denn Kane Hooder, welcher in mehreren Freitag der
13. Teilen den Jason verkörpert hat und in Hatchet Victor Crowley spielt,
trifft in Hatchet 3 auf Derek Mears, welcher den Jason im Remake, aus dem Jahre
2009, gespielt hat. Mit diesem Wissen im Hinterkopf, wirkt dieser Kampf böse
gegen noch viel böser noch besser. Mehr Nostalgie und Fanservice gibt es fast
nicht. Auch cool ist der kurze Auftritt vom männlichen Hauptdarsteller aus Teil
1. Solche kleinen Anspielungen sind es dann, die dem Fan der Reihe ein
permanentes Lächeln auf den Lippen bescheren können.
Doch kommen wir zum Hauptaugenmerk bei einer Splattergranate
wie man sie sich von einem Film aus der Reihe Hatchet erwartet. Wo im ersten
Teil das Blut noch eher überschaubar spritzte, legte Teil 2 schon ordentlich
nach. Wie in der Einleitung schon erwähnt, war es sogar so viel, dass die FSK
eine Freigabe der ungeschnittenen Fassung verweigerte. Doch in Teil 2 trat der
Gore meist gemischt mit einer Prise Humor auf. Die Kills waren blutig, keine
Frage, aber nie wirklich düster oder ernst. Teil 3 verzichtet diesmal fast
komplett auf diesen komischen Unterton. Natürlich werden auch hier Leute auf
absurde Art und Weise getötet, sei es mit einem Defibrilator oder aber mit der
bekannten Doppelaxt, aber eben nie beim Liebesakt oder sonst auf absurde Art
und Weise. Hier muss jeder selber wissen, was ihm lieber ist. Es wird
sicherlich einige geben, denen dieser komödiantische Unterton in Teil 2 zuviel
des Guten war, doch genauso wird es auch Fans geben die eben jenes im dritten
Teil 3 vermissen werden. Eine weitere Änderung ist zudem die Häufigkeit der
Splatterszenen. Gleich zu Beginn geizt der Film nicht mit ordentlichem rotem
Lebenssaft, nur um dann erstmal ein wenig Ruhe in das ganze Geschehen zu
bringen. Gut 30 Minuten später legt Crowley dann aber richtig los. Schade ist
hierbei nur, dass der Film wie bereits erwähnt etwas mit den Konventionen des
Slashergenres bricht und dadurch eben nicht die Möglichkeit hat, einen nach dem
anderen zu killen. Wenn dann das Blut fließt dann sterben nicht nur 1 oder 2
Leute sondern direkt 10, wodurch das permanente Blutvergießen nicht mehr
vorkommt, sondern immer wieder wahre Blutexplosionen mit unzähligen Opfern
präsentiert werden.
Die Kills an sich sind aber wieder richtig gut umgesetzt
worden. Hier ist wirklich alles dabei, was man sich als Gorehound wünscht.
Köpfe werden geteilt, Körperteile werden abgeschlagen und darüber hinaus gibt
es noch Morde, die man so selten gesehen hat. Die kurze Laufzeit von gerade
einmal 76 Minuten (ohne Abspann) unterstützt dieses Massaker noch mehr, da so nie
Langeweile aufkommen kann. Danielle Harris bekommt aber leider nicht allzu viel
Screentime, was im direkten Vergleich zu Teil 2, der ja von ihr und ihrer Darstellung
der Marybeth gelebt hat, etwas sauer aufstößt. Ansonsten muss man aber sagen,
dass BJ McDonnell hier alles richtig gemacht hat und ein würdiger Ersatz für
Adam Green ist.
Fazit: Hatchet 3 ist genau das geworden was man sich
gewünscht hat. Ein kurzweiliger, blutiger Streifen der für Fans der Reihe und
des Slashergenres an sich absolut Pflicht ist, aber nur in der ungeschnittenen
Fassung, da die deutsche Fassung fast in allen Kills geschnitten ist und was
ist schon ein solcher Film ohne die Kills? Anschauen, Hirn aus und einfach nur
abfeiern.
Zur Veröffentlichung: Ungeschnitten kann man den Film sowohl
als DVD, sowie auf BD vom Label Illusions Unltd. erwerben. Mir lag die
ungeschnittene Bluray vor und ich muss sagen, dass das Bild wirklich
hervorragend geworden ist. Besonders in den Szenen gleich zu Beginn als
Marybeth den Sumpf verlässt bekommt man scharfe, knackige Farben und eine
wunderschöne Schärfe geboten. Selbst die Szenen bei Nacht können überzeugen.
Als Tonoptionen bekommt man den O-Ton und eine sehr gelungene deutsche Synchro
zur Auswahl. Auch das Bonusmaterial kann überzeugen. Alles in allem eine wunderschöne
Veröffentlichung für einen der Splatterhits des Jahres.
Dufter Film, in der deutschen Version aber echt ungenießbar
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