Donnerstag, 5. Dezember 2013

Review: Hatchet 3

Hatchet 3


Victor Crowley, ein Name der begeisterten Slasherfans seit 2006 ein Begriff sein dürfte. Bei seinem Debüt überraschte er noch mit unbekannten, aber dennoch guten Schauspielern und sehr blutigen Kills und bekam sogar von der FSK ungeschnitten eine Freigabe. 4 Jahre später sah das Ganze dann schon anders aus. Danielle Harris übernahm die Hauptrolle und Crowley zog die Goreschraube ordentlich an. Die Fans freuten sich, die FSK aber eher nicht, denn ungeschnitten durfte man den Film in Deutschland nicht erwerben. Der Umweg über das deutschsprachige Ausland war die einzige Möglichkeit um das wilde Treiben von Victor in vollen Zügen genießen zu können. Nun 3 weitere Jahre später ist der Geist von Crowley zurück und mit ihm Danielle Harris, sowie keine ungeschnittene Fassung des Films in Deutschland. Wie schon bei Teil 2 beschert auch hier Illusions Unltd. dem interessierten Splatterfan die ungeschnittene Fassung. Doch kann auch der dritte Teil wieder überzeugen?? 


Die Story kann man sich an dieser Stelle schenken. Victor Crowley ist zurück und tötet alles was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Nur Marybeth kann ihn stoppen und so beginnt der dritte Ausflug in den Sumpf von Mr. Crowley. Ein Splatterfilm wie er im Buche steht. Zu Beginn bekommt man kurz das Ende von Teil 2 zu Gesicht, welches sehr sinnvoll fortgeführt wird. Man ist sofort wieder gefangen von diesem ganz besonderen 80s Slashercharme, für den die Reihe ja bekannt ist. Düstere Sümpfe, stereotypische Charaktere wo man nur hinsieht, gemischt mit einem sehr rockigen Soundtrack der schon den Vorspann zum Fest macht. Das ist es auch was die Reihe seit 2006 so besonders gemacht hat, denn sie schert sich wenig um Konventionen und will nicht mehr sein, als simple blutige Unterhaltung. Dennoch bricht Teil 3 ein wenig mit den bekannten Standards des Slashergenres. Keine sexgeilen Jugendliche, keine Leute die allein aufbrechen um mal pinkeln zu gehen und auch die Handlungen sind fast immer nachvollziehbar.


Besonders cool für Slasherfans dürfte wohl das Zusammentreffen von gleich zwei Darstellern des Jason Vorhees, bekannt aus der Freitag der 13. Reihe, sein. Denn Kane Hooder, welcher in mehreren Freitag der 13. Teilen den Jason verkörpert hat und in Hatchet Victor Crowley spielt, trifft in Hatchet 3 auf Derek Mears, welcher den Jason im Remake, aus dem Jahre 2009, gespielt hat. Mit diesem Wissen im Hinterkopf, wirkt dieser Kampf böse gegen noch viel böser noch besser. Mehr Nostalgie und Fanservice gibt es fast nicht. Auch cool ist der kurze Auftritt vom männlichen Hauptdarsteller aus Teil 1. Solche kleinen Anspielungen sind es dann, die dem Fan der Reihe ein permanentes Lächeln auf den Lippen bescheren können.


Doch kommen wir zum Hauptaugenmerk bei einer Splattergranate wie man sie sich von einem Film aus der Reihe Hatchet erwartet. Wo im ersten Teil das Blut noch eher überschaubar spritzte, legte Teil 2 schon ordentlich nach. Wie in der Einleitung schon erwähnt, war es sogar so viel, dass die FSK eine Freigabe der ungeschnittenen Fassung verweigerte. Doch in Teil 2 trat der Gore meist gemischt mit einer Prise Humor auf. Die Kills waren blutig, keine Frage, aber nie wirklich düster oder ernst. Teil 3 verzichtet diesmal fast komplett auf diesen komischen Unterton. Natürlich werden auch hier Leute auf absurde Art und Weise getötet, sei es mit einem Defibrilator oder aber mit der bekannten Doppelaxt, aber eben nie beim Liebesakt oder sonst auf absurde Art und Weise. Hier muss jeder selber wissen, was ihm lieber ist. Es wird sicherlich einige geben, denen dieser komödiantische Unterton in Teil 2 zuviel des Guten war, doch genauso wird es auch Fans geben die eben jenes im dritten Teil 3 vermissen werden. Eine weitere Änderung ist zudem die Häufigkeit der Splatterszenen. Gleich zu Beginn geizt der Film nicht mit ordentlichem rotem Lebenssaft, nur um dann erstmal ein wenig Ruhe in das ganze Geschehen zu bringen. Gut 30 Minuten später legt Crowley dann aber richtig los. Schade ist hierbei nur, dass der Film wie bereits erwähnt etwas mit den Konventionen des Slashergenres bricht und dadurch eben nicht die Möglichkeit hat, einen nach dem anderen zu killen. Wenn dann das Blut fließt dann sterben nicht nur 1 oder 2 Leute sondern direkt 10, wodurch das permanente Blutvergießen nicht mehr vorkommt, sondern immer wieder wahre Blutexplosionen mit unzähligen Opfern präsentiert werden.


Die Kills an sich sind aber wieder richtig gut umgesetzt worden. Hier ist wirklich alles dabei, was man sich als Gorehound wünscht. Köpfe werden geteilt, Körperteile werden abgeschlagen und darüber hinaus gibt es noch Morde, die man so selten gesehen hat. Die kurze Laufzeit von gerade einmal 76 Minuten (ohne Abspann) unterstützt dieses Massaker noch mehr, da so nie Langeweile aufkommen kann. Danielle Harris bekommt aber leider nicht allzu viel Screentime, was im direkten Vergleich zu Teil 2, der ja von ihr und ihrer Darstellung der Marybeth gelebt hat, etwas sauer aufstößt. Ansonsten muss man aber sagen, dass BJ McDonnell hier alles richtig gemacht hat und ein würdiger Ersatz für Adam Green ist.


Fazit: Hatchet 3 ist genau das geworden was man sich gewünscht hat. Ein kurzweiliger, blutiger Streifen der für Fans der Reihe und des Slashergenres an sich absolut Pflicht ist, aber nur in der ungeschnittenen Fassung, da die deutsche Fassung fast in allen Kills geschnitten ist und was ist schon ein solcher Film ohne die Kills? Anschauen, Hirn aus und einfach nur abfeiern.

Zur Veröffentlichung: Ungeschnitten kann man den Film sowohl als DVD, sowie auf BD vom Label Illusions Unltd. erwerben. Mir lag die ungeschnittene Bluray vor und ich muss sagen, dass das Bild wirklich hervorragend geworden ist. Besonders in den Szenen gleich zu Beginn als Marybeth den Sumpf verlässt bekommt man scharfe, knackige Farben und eine wunderschöne Schärfe geboten. Selbst die Szenen bei Nacht können überzeugen. Als Tonoptionen bekommt man den O-Ton und eine sehr gelungene deutsche Synchro zur Auswahl. Auch das Bonusmaterial kann überzeugen. Alles in allem eine wunderschöne Veröffentlichung für einen der Splatterhits des Jahres. 





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