Freitag, 1. August 2014

Buch Review: S. Johnathan Davis - 900 Meilen

S. Johnathan Davis - 900 Meilen


Wenn es ein Thema gibt, welches immer umgesetzt wird, sei es als Buch oder in filmischer Art und Weise, dann ist es die Zombieapokalypse. Kein Ereignis wurde dermaßen oft, als Vorlage für den neusten Bestseller oder Blockbuster benutzt, als die wandelnden Toten. Und so wundert es auch nicht, dass mit 900 Meilen der nächste Vertreter des Genres im Regal zu finden ist. Auf dem Cover ist zu lesen, dass man hier einen der besten Zombieromane seit langem in den Händen hält, aber kann das Werk auch überzeugen, oder sollte man eher nicht auf die Vorschusslorbeeren hören? 

Als die Zombieepidemie ausbricht, befindet sich John 900 Meilen von seiner Familie entfernt, auf einem Geschäftsmeeting. Plötzlich fangen die Menschen an, sich gegenseitig anzugreifen und sofort ist für John klar, was da vor sich geht. Doch er kann nur einen Gedanken fassen, er muss zurück zu seiner schwangeren Frau, welche er im Streit verlassen hat. Ein Kampf ums Überleben, gegen die Zombies und die restlichen Menschen beginnt.

Ja, der erste Gedanke ist richtig. 900 Meilen hört sich wie eine typische Zombiegeschichte an, doch das ist nicht weiter schlimm, denn das Buch schafft das, woran viele scheitern. Es unterhält über die kompletten 280 Seiten außerordentlich gut und lässt dabei absolut keine Langeweile aufkommen. Man fiebert mit John mit, als er von einem Desaster ins andere schliddert. Natürlich ist auch das ein typisches Klischee, doch wer bei Zombiebüchern auf Innovationen wartet, der wird dies wohl noch sehr lange tun.

Wie bereits erwähnt, steht für John nur die Rettung seiner Frau im Vordergrund und diese Motivation ist, trotz ihrer Simplizität genau das, was das Buch von seinen Kollegen absetzt. Man glaubt John, dass er sich um seine Frau sorgt. Andere Werke erzählen ja oft den Kampf ums Überleben ohne dabei aber ein wirkliches Ziel zu vermitteln, denn ganz ehrlich früher oder später sterben die Leute ja eh immer in solchen Geschichten.

Doch bei 900 Meilen geht es nur darum, so lange zu überleben bis man seine Familie wieder bei sich hat. Nicht mehr und nicht weniger. Dieser Drang ist natürlich verknüpft mit dem Tod vieler Begleiter, doch auch hier lässt sich Davis etwas einfallen. Denn anstatt nur das typische schwarz/weiß, gut oder böse Denken bei den Charakteren zu etablieren, hat sich der Autor wirklich Mühe gegeben, seinen Figuren echtes Leben einzuhauchen. Natürlich darf an dieser Stelle nicht fehlen, dass die Menschen ja das wirkliche Übel in einer Zombieapokalypse darstellen. Darauf hätte man zwar gerne verzichten können, da es eben schon fast ein Klischee ist, aber gut, diesen Tod, im wahrsten Sinne des Wortes, stirbt man gerne.

Fazit: 900 Meilen ist ein fesselnder Zombieroman, der einige Sachen besser macht, aber auch auf alte Strickmuster nicht vollends verzichtet. Dennoch kann man Fans der Untoten, dieses Buch absolut empfehlen. 

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