S. Johnathan Davis - 900 Meilen
Wenn es ein Thema gibt, welches immer umgesetzt wird, sei es
als Buch oder in filmischer Art und Weise, dann ist es die Zombieapokalypse.
Kein Ereignis wurde dermaßen oft, als Vorlage für den neusten Bestseller oder
Blockbuster benutzt, als die wandelnden Toten. Und so wundert es auch nicht,
dass mit 900 Meilen der nächste Vertreter des Genres im Regal zu finden ist.
Auf dem Cover ist zu lesen, dass man hier einen der besten Zombieromane seit
langem in den Händen hält, aber kann das Werk auch überzeugen, oder sollte man
eher nicht auf die Vorschusslorbeeren hören?
Als die Zombieepidemie ausbricht, befindet sich John 900
Meilen von seiner Familie entfernt, auf einem Geschäftsmeeting. Plötzlich
fangen die Menschen an, sich gegenseitig anzugreifen und sofort ist für John
klar, was da vor sich geht. Doch er kann nur einen Gedanken fassen, er muss
zurück zu seiner schwangeren Frau, welche er im Streit verlassen hat. Ein Kampf
ums Überleben, gegen die Zombies und die restlichen Menschen beginnt.
Ja, der erste Gedanke ist richtig. 900 Meilen hört sich wie
eine typische Zombiegeschichte an, doch das ist nicht weiter schlimm, denn das
Buch schafft das, woran viele scheitern. Es unterhält über die kompletten 280
Seiten außerordentlich gut und lässt dabei absolut keine Langeweile aufkommen.
Man fiebert mit John mit, als er von einem Desaster ins andere schliddert.
Natürlich ist auch das ein typisches Klischee, doch wer bei Zombiebüchern auf
Innovationen wartet, der wird dies wohl noch sehr lange tun.
Wie bereits erwähnt, steht für John nur die Rettung seiner
Frau im Vordergrund und diese Motivation ist, trotz ihrer Simplizität genau
das, was das Buch von seinen Kollegen absetzt. Man glaubt John, dass er sich um
seine Frau sorgt. Andere Werke erzählen ja oft den Kampf ums Überleben ohne dabei
aber ein wirkliches Ziel zu vermitteln, denn ganz ehrlich früher oder später
sterben die Leute ja eh immer in solchen Geschichten.
Doch bei 900 Meilen geht es nur darum, so lange zu überleben
bis man seine Familie wieder bei sich hat. Nicht mehr und nicht weniger. Dieser
Drang ist natürlich verknüpft mit dem Tod vieler Begleiter, doch auch hier
lässt sich Davis etwas einfallen. Denn anstatt nur das typische schwarz/weiß,
gut oder böse Denken bei den Charakteren zu etablieren, hat sich der Autor wirklich
Mühe gegeben, seinen Figuren echtes Leben einzuhauchen. Natürlich darf an
dieser Stelle nicht fehlen, dass die Menschen ja das wirkliche Übel in einer
Zombieapokalypse darstellen. Darauf hätte man zwar gerne verzichten können, da
es eben schon fast ein Klischee ist, aber gut, diesen Tod, im wahrsten Sinne
des Wortes, stirbt man gerne.
Fazit: 900 Meilen ist ein fesselnder Zombieroman, der einige
Sachen besser macht, aber auch auf alte Strickmuster nicht vollends verzichtet.
Dennoch kann man Fans der Untoten, dieses Buch absolut empfehlen.
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