Doppelreview: Snuff Tape 2 & Paraphilia
El Gore, der kreative Kopf hinter Werken, wie der Ghouls
Night Out Trilogy, Isolation oder Snuff Tape, ist zurück und er hat diesen
Sommer nicht nur einen, sondern gleich zwei Kurzfilme am Start. Neben der
Fortsetzung zu Snuff Tape, will er dem geneigten Sicko, in Zusammenarbeit mit
Tom Heidenberg (Necrophile Passion), gleich noch seine ganz eigenen Beitrag zur
Necrophilie Thematik zeigen. Doch was
kann man von diesen beiden Werken erwarten?
Snuff Tape 2 – Der Abstieg ins Grauen
Snuff Tape 2 Red & Yellow will nicht mehr, aber auch
nicht weniger als das sein, was sein Name vermuten lässt: Ein Snuff Tape.
Während seiner 8-minütigen Laufzeit wird der Zuschauer Zeuge, wie ein junge
Frau einen Mann brutalst foltert und im Zuge dessen auch umbringt. Ohne
jegliche Gefühle sticht, schneidet und schlägt sie auf ihr Opfer ein.
Voyeuristisch fängt die Kamera das Treiben ein. Man weiß nicht warum all das
geschieht und wie der Mann zum Opfer geworden ist. Lediglich die Badewanne ist
der Drehort und die Utensilien liegen bereit für das Grauen, welches kurz davor
ist zu beginnen.
Was kann man aber objektiv zu Snuff Tape 2 sagen? An sich
nur, dass es ein verstörender Trip geworden ist, der während der kompletten
Laufzeit mit hartem Metal untermalt wird. Keine Handlung, kein Sinn, nur
Brutalität und Hass werden hier vermittelt. Wieso das ganze passiert bleibt
ungeklärt und am Ende ist man als Zuschauer einfach nur leer und kraftlos auf
Grund der gezeigten Härte.
Fazit: Snuff Tape 2 ist nicht mehr, aber vor allem nicht weniger als das, was
sein Name sagt. 8 Minuten darf man als Voyeur dabei zuschauen, wie ein junger
Mann gefoltert und ermordet wird. Man fühlt sich unweigerlich an die Zeiten von
Guinea Pig erinnert, nur das hier keinerlei und ich meine wirklich keinerlei
Humor mitklingt. Kalt, brutal und hart! Wer mutig genug ist, kann sich auf
diesen Trip wagen.
Paraphilia – Die Todesliebe
Nachdem Tom Heidenberg mit seinem Necrophile Passion bereits
die Thematik Nekrophilie behandelt hat, kehrt er nun zu diesem heiklen Thema
zurück. Zu Beginn hat man den Eindruck, man würde hier fast eine Erweiterung zu
seinem Erstlingswerk finden. Ein Zusatzkapitel, dass die gleichen kunstvollen
Szenen bietet wie Necrophile Passion zuvor, doch kurz vor Schluss erreicht
Paraphilia einen Grad der Abseitigkeiten, welcher Necrophile Passion nicht
zeigen konnte oder wollte. Doch erstmal zurück zum Anfang.
Ein junger Mann ist im Wald unterwegs und zieht eine Leiche
hinter sich her. An seinem Ziel, inmitten des Nirgendwo angekommen, schaufelt
er ein Grab. Doch bevor er die Leiche seiner letzten Ruhestätte übergibt, hat
er noch ganz andere Pläne mit dem Leichnam vor. Zu welchen Abscheulichkeiten er
bereit ist, kann man anhand seines normalen Auftretens nicht erkennen und
schnell dreht sich alles im Kopf und vor allem im Magen des Zuschauers und die
Perversion schlägt alles bisher Dagewesene!
Die Bilder zu Beginn des Films wirken fast wie ein Traum.
Ein junger Mann im Wald, unwirklich erscheint die Szenerie vor dem Auge. Mit
tollen, sehr langsamen Klavierklängen begleitet, folgen wir dem Mann, ohne
dabei sein Ziel zu kennen. Das Auge, welches Tom Heidenberg für die Gestaltung
von kranken Szenen in einer wunderschönen Kulisse besitzt, wird hier erneut
sehr deutlich. Die Klänge hüllen einen in eine Sicherheit, die nur auf Grund
der Bilder durchbrochen wird und somit das Grauen noch verstärkt.
Dabei macht der männliche Hauptdarsteller einen außerordentlichen
Job, denn er spielt den Nekrophilien wirklich überzeugend. Wo Necrophile
Passion schon eine sehr gute Darbietung bot, wirkt Paraphilia noch deutlich
besser und das nicht zuletzt auf Grund der Darbietung eben jenes Mannes. Bei
den Effekten kann es einem schon ganz anders werden. Die Leiche sieht mehr als
Echt aus und die Dinge, welche der Mann ihr antut erzeugen ein Ekelgefühl, dass
man so schnell nicht mehr loswird. Gerade auf Grund der wunderschönen Bilder
können die Effekte noch viel mehr Unheil anrichten, als sie es ohnehin schon tun.
Wenn dann nach 14 Minuten der Bildschirm schwarz wird, ist man gerädert und
verstört zu gleich. Man wundert sich nicht zuletzt darüber, wie es ein
Regisseur schafft zweimal dieselbe Thematik zu behandeln und dabei immer wieder
neue Herangehensweisen zu wählen, um dieses heikle Thema nie selbstzweckhaft,
sondern immer schockierend und verzaubernd zu gleich zu gestalten. Erneut ein
Trip der einen nicht los lässt.
Fazit: Mit Paraphilia machen El Gore und Tom Heidenberg
alles richtig und entführen den Zuschauer in eine grauenhafte Welt, die so real
wie schrecklich ist. Kurzweilig, schockierend und grandios gespielt wird man
Zeugen des wirklichen Grauens! Absoluter Geheimtipp, für alle die gewillt sind,
einen Weg zu gehen, der die Gradwanderung zwischen Poesie und Grauen wagt!
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