Hotel Inferno
Necrostorm is back. Nachdem die Jungs aus Italien bereits
mit Adam Chaplin die Gorekeule raus geholt haben und diesen mit Taeter City
sogar noch übertroffen haben, bescheren die Italiener dem Gorehound nun den
ersten Splatterfilm der komplett in der Ego Perspektive gedreht worden ist. Aber
können Sie die Qualität der beiden Vorgänger weiterhin halten und vielleicht
sogar noch vorhandene Schwächen ausbessern?
Die Story von Hotel Inferno ist recht schnell erzählt. Wir
begleiten Frank Zimosa, einen Profikiller, bei einem seiner Jobs. Er soll in
einem Hotel zwei Mörder umbringen. Leichter gesagt als getan, denn die Vorgaben
für diesen Mord erscheinen nicht nur ihm sehr merkwürdig. Als er dann zur Tat
schreiten will, wird ihm schnell bewusst, dass hier etwas gewaltig falsch
läuft. Doch als er es erkennt ist es bereits zu spät und so beginnt für ihn das
Grauen auf Erden und das Hotel wird wahrlich zu einem Inferno, in dem es nur
darum geht lebendig zu entkommen.
Holy Shit, was haben die Italiener da wieder vom Stapel
gelassen. Nachdem Adam Chaplin ja wirklich nur so vor Blut gestrotzt hat und
Taeter City das Ganze in meinen Augen sogar noch übertroffen hat, waren die
Erwartungen an Hotel Inferno sehr hoch. Zunächst fällt der recht behäbig
agierende Anfang auf. Man sieht einen extremen Splatterkill, wie er so schon
lange nicht mehr zu sehen war. Danach wird die Story eingeführt und das ist der
Zeitpunkt als der Film beginnt die Form eines Computerspiels anzunehmen. Macht
natürlich Sinn, da die Jungs wohl ein Faible für Games haben, immerhin
entwickeln sie gerade auch eins. Aber nun zurück zum Film. Jede,r der Spiele
wie Doom kennt, wird sich sofort heimisch fühlen. Zimosa sieht man während dem
gesamten Film nicht. Lediglich seine Hände und Beine werden von der Kamera
immer wieder eingefangen. In Räumen mit Spiegeln wird die Kamera immer clever
von eben jenen fern gehalten, damit der Zuschauer den Schauspieler nie sieht
und sich so noch besser mit dem Killer identifizieren und selbst zu ihm werden
kann. Dadurch entsteht ein ungemeiner Sog, der den Zuschauer in das Geschehen
versetzt.
Gamer dürften die schnelle Kameraschwenks gewohnt sein, alle
anderen werden hierbei sicherlich an die beliebten Found-Footage Filme
erinnert, die man entweder mag oder eben nicht. Doch für diesen Film ist es das
genau Richtige. Denn man sieht ja eh alles mit den Augen Zimosas, folglich
macht es auch nur Sinn, dass man bei jedem Geräusch automatisch hinter sich
schauen möchte und genau das tut der Akteur dann auch stellvertretend für den
Zuschauer. Ohne zu viel verraten zu
wollen, muss an dieser Stelle ein weiterer Vergleich mit Computerspiel Doom
herhalten. Denn wie in Doom, sieht sich auch Zimosa zunächst mit menschlichen
Gegnern konfrontiert, nur um später dann gegen Wesen zu kämpfen, die mit
Menschen nur noch sehr wenig gemein haben.
Immer wieder fühlt man sich als Zuschauer genau so in die
Enge getrieben, wie man es normalerweise nur aus Ego Shootern kennt, das die
Jungs diese Stimmung und diese beklemmende Atmosphäre auf einen Filmen
übertragen konnten, verdient wirklich großen Respekt. Dank der tollen Musik,
die zunächst sehr rockig, ala 80s Action daher kommt und später in treibende
Beats umschlägt, wird diese Atmosphäre weiter verstärkt und die Nerven des
Film- und Computerfans spannen sich förmlich an. Aber auch sonst herrscht in
dem ganzen Film eine sehr horroreske Stimmung, wie man sie zuvor von der
Necrostorm Crew noch nicht geliefert bekommen hat. Dadurch hebt sich Hotel
Inferno auch deutlich von den ersten beiden Werken ab und entwickelt so seine
ganz eigene Identität.
Doch was wäre ein Film aus dem Hause Necrostorm ohne gute
Effekte? Nichts und genau deshalb muss man diese hier auch ansprechen. Nach dem
wirklich extremen Goreoverkill, den sie uns mit Taeter City beschert haben,
geht Hotel Inferno wieder mehr in Richtung Adam Chaplin, das heißt es fließt
zwar ordentlich Blut, aber eben nicht mehr am laufenden Bande. Wenn dann aber
gesplattert wird, dann erfreut sich der Gorehound an wirklich extrem
graphischen Kills die so nur aus Italien kommen können. Seit Adam Chaplin steht
Necrostorm eben auch für diese handgemachten, mit CGI aufgepeppten Kills, die
eben wirklich ein Highlight sind. Hier werden Köpfe eingeschlagen, zertreten,
Leute in die Luft gesprengt und verbrannt das es eine wahre Freude ist.
Splatterherz was willst du mehr.
Fazit: Abschließend kann man wirklich nur sagen, dass Hotel Inferno
das bisherige Highlight der Necrostorm Jungs geworden ist, denn hier stimmt
neben den Effekten auch die handwerkliche Umsetzung. Dabei muss man sich aber
immer vor Augen halten, dass man schon ein Faible für Computerspiele haben
sollte. Denn die rasanten Schnitte und die ständige Ego Perspektive dürften
nicht jedem gefallen, aber wer eben wie ich auch, mit Spielen wie Doom
aufgewachsen ist, der wird hier vielleicht die perfekte Verfilmung finden. Somit
ist Hotel Inferno genau das geworden was die Bilder und der Trailer schon
versprochen haben. Ein rasantes Action-Splatter-Feuerwerk, dass einfach nur
Spaß macht und 72 Minuten bestens unterhält. Zugreifen, einschalten und dem
Gore unterhalten lassen.
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