Planet der toten Seelen
Kurz nach dem ersten Streich, legt Anolis in ihrer Rache der
Galerie des Grauens direkt mit dem nächsten Film nach. Planet der toten Seelen
aka War of the Satellites, aus der Feder von B-Movie King Roger Corman,
unterschiedet sich dabei nicht nur anhand seiner thematischen Ausrichtung von
der ersten Auskopplung der Reihe, auch die Umsetzung kommt deutlich anders
daher. Doch kann der Film selbst dennoch überzeugen, oder erwartet einen hier
eine trashige B-Movie Gurke?
Ein kleines Team voller Wissenschaftler hat sich
vorgenommen, den Weltraum zu erforschen. Doch immer wieder kommen Sie an einen
Punkt, der sie an ihre Grenzen bringt. Ein merkwürdiges Licht taucht inmitten
der Sterne auf und scheint die Raumschiffe zu verschlingen. Es muss eine letzte
Reise geben, um die Lösung dieses Mysteriums zu finden. Doch kurz davor wird
einer der Wissenschaftler von einer außerirdischen Lebensform entführt und
durch einen der ihren ausgetauscht. Undercover versucht er nun das Projekt
unter seine Führung zu bringen! Das Grauen im Weltall beginnt!
Die Story von Planet der toten Seelen kommt als typische
Bodysnatcher Geschichte daher, welche es in abgewandelter Form bereits 1956 im
Film „Die Dämonischen“ gegeben hat. Gleichzeitig vermischt Corman das Ganze mit
dem aufkeimenden Interesse am Weltall und der Raumfahrt. In wenigen Wochen
wurde der Film umgesetzt und erfreulicher Weise merkt ihm dies nicht an.
Dennoch schafft es das Werk nicht, einen wirklich mitzureißen. Die Story plätschert vor sich hin und wartet
nicht wirklich mit großen Überraschungen auf. Die kurze Laufzeit von gerade einmal 63
Minuten hilft immerhin dabei, dass sich die Langeweile nicht breit macht.
Die Schauspieler agieren ordentlich, allerdings kommt es
immer mal wieder vor, dass man sich dem Overacting einiger Akteure gegenüber
sieht und damit auskommen muss. Die Musik bleibt unspektakulär, stört aber auch
nicht. Die Kulissen hingegen sind wirklich toll geraten und man merkt, dass das
Team genau wusste was es tat. Besonders die Raumschiff Atmosphäre wurde
hervorragend eingefangen.
Fazit: Planet der toten Seelen ist ein typischer 50er Jahre
Sci-Fi B-Movie, den man nicht zwangsläufig in die Sammlung aufnehmen muss.
Handwerklich ganz ordentlich aber leider zu unspektakulär für heutige Maßstäbe
(und eventuell auch schon für damalige Verhältnisse).
Zur Veröffentlichung:
Anolis Entertainment spendiert dem Werk nun endlich seine
DVD-Premiere. Dies als #2 der Rache der Galerie des Grauens. Die Bildqualität
wirkt sehr gut, allerdings muss man altersbedingt ein paar Abstriche machen.
Das ist auch der Grund warum sich Anolis dazu entschlossen hat, dem Werk „nur“
eine DVD und keine BD zu spendieren. Das Bildformat ist 1:33 und bietet auf
modernen Geräten links und rechts schwarze Balken. Der Ton ist tadellos und
weiß, wahlweise im englischen Original oder in der deutschen Synchronisation,
zu gefallen. Deutsche Untertitel sind vorhanden und zeigen sich fehlerfrei.
Beim Bonusmaterial hat man sich erneut nicht lumpen lassen.
Das Highlight ist sicherlich die Möglichkeit zwischen der amerikanischen Kinofassung
und der (längeren) deutschen Kinofassung zu wählen. Diese wurde damals
professionell erstellt und extra dafür wurden mit deutschen Schauspielern neue
Szenen gedreht. Darüber hinaus gibt es
ein kurzes Intro mit Horst Naumann, welcher für die deutsche Fassung
verantwortlich war. Des Weiteren findet man ein tolles Audiokommentar von den
Filmexperten Ingo Strecker und Robert Zion auf der Scheibe. Abgerundet wird das
Set dann von zwei Trailern, einem Werberatschlag, dem Filmprogramm und einer
Bildergalerie. Zudem gibt es noch ein Easter Egg zu finden.
Der Edition liegt darüber hinaus noch ein 12-seitiges
Booklet, geschrieben von Ingo Strecker bei, welcher auf die Entstehung des
Films eingeht und auch die deutsche Kinofassung thematisiert. Bereits vor Filmgenuss
sollte man sich den Text durchlesen, um ein wenig mehr Hintergrundwissen
mitzubringen und den Film eventuell mit einem anderen Auge zu sehen. Definitiv
wieder eine schöne Sammlerauflage, wenngleich man über die Qualität des Films
sicherlich streiten kann. Toller Job Anolis! Wir freuen uns auf #3 der Rache
der Galerie des Grauens!
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