Ming - Vase des Grauens
Klingelingeling, nein da kommt nicht der Eiermann, sondern
die Shock Film Corporation Erlangen und beschert uns Ming. Das neuste Projekt
der Chaosbrut aus Erlangen wartet diesmal sogar mit dem gesprochenen Wort auf,
doch ist dieser Wechsler eine positive Neuerung, oder sollte man doch lieber
bei den anderen Produktionen bleiben? Finden wir es heraus.
Ein junges Paar kommt erholt aus dem China Urlaub zurück. Im
Gepäck ein paar Andenken an die gemeinsame Zeit. Doch als der Freund seiner
Geliebten eines Tages ein Strauß Blumen mitbringt und dieser dann in die
nagelneue, aber doch irgendwie merkwürdige Ming Vase gestellt wird, nimmt das
Grauen seinen Lauf und das Unheil beginnt.
Ein Shock Film mit einer erzählten Geschichte und Dialogen?
Ist das überhaupt noch ein Shock Film? Dieser Frage stellt man sich aber im
Prinzip ohnehin nicht, denn die Filme aus Erlangen sind eh nur für ein kleines
Publikum gemacht. Billig, trashig, außergewöhnlich und irgendwie doch ganz
speziell. Allerdings muss man direkt sagen, dass Ming diesmal ein fast schon
normales Werk geworden ist. Die Dialoge sind manchmal kaum verständlich,
dennoch sind sie vorhanden. Eine musikalische Dauerbeschallung ala Strickliesel
und Co. sucht man auch vergebens. Blut wird auch geliefert und die knackige
Laufzeit von 16 Minuten ist ein weiterer Pluspunkt, denn Langeweile kommt nicht
auf.
Dem Zuschauer werden hier aber dennoch Shock-typische Bilderfluten
um die Ohren gehauen. Zwar nicht ganz so exzessiv, wie bei der Shockliesel,
dennoch wird alles sehr überstrahlt und einfach irre. Besonders schön ist die
allererste Aufnahme, als man im Hintergrund noch die Crew sieht, wie sie mit
der Tonangel und der Kamera rumhantieren, Low Budget Filmmaking wie wir es eben
lieben.
Fazit: Shock Filme sind definitiv nicht für jeden und das
wird sich auch niemals ändern. Ein fast schon anarchischer Filmgenuss, denn man
liebt oder hasst. Ming – Vase des Grauens ist der vielleicht zugänglichste und
einfachste Shock Film und jeder dessen Herz für billigproduzierte,
schlechtgemachte und selbstironische Amateurwerke hat, der sollte jetzt
aufhören zu lesen und sich das Ding umgehend auf der Facebook Seite bestellen!
Zur Veröffentlichung: Shock typisch kommt auch der neuste
Streich in einer selbstgemachten DVD daher. Verhüllt wird das Ganze in einem
schlichten kleinen CD Pappschuber. Neben dem Hauptfilm gibt es noch ein
3-minütiges Interview mit Mike Neun, the Master of Madness aus dem Hause Shock,
sowie 7 Minuten Outtakes, die zum Schmunzeln einladen. Abgerundet wird die VÖ
von dem 1979 entstandenen Studie of a Punk (ach denglisch wie schön), welcher fast
eine halbe Stunde Oldschool Shock abliefert, aber auf Grund des Doku Charakters
sicherlich nicht jedem gefallen dürfte. Dennoch wieder eine runde
Veröffentlichung für ein neues Chaosfilmchen aus Erlangen!
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