Freitag, 20. Mai 2016

Review: King Kong - Dämonen aus dem Weltall

King Kong - Dämonen aus dem Weltall


Ach Godzilla und sein Leben in den 70ern ist schon ein ganz besonderes Kapitel. Weg ging es von dem Ungetüm, das die Menschheit bedrohte und hin zum Beschützer der Erde, sowie Freund aller Kinder. Doch bei Dämonen aus dem Weltall spielt Godzilla eigentlich gar nicht die Hauptrolle, sondern stattdessen ein Roboter mit dem Namen Jet Jaguar oder wie er im japanischen Original heißt Jetto Jagâ. Aber was genau erwartet den geneigten Kaijufan hier? Ein kleines Highlight in der Godzilla Reihe oder eher ein Totalausfall? 

Nachdem die Menschheit mit Atombombenversuchen die Bewohner der Unterwasserstadt Seatopia in Angst und Schrecken versetzt haben, entscheiden sich diese zum Gegenschlag auszuholen. Zunächst entführen sie die neuste Kreation des Wissenschaftlers Goro Ibuki, in Form des Roboters Jet Jaguar, um damit ihr eigenes Monster, der Riesenkäfer Megalon, zu leiten und die Menschheit zu vernichten. Doch schnell kommen die Menschen dahinter und vereiteln zunächst die Pläne der Seatopianer und Jet Jaguar wird aus den Fesseln der Schurken befreit. Auch Godzilla stellt seine Macht auch der Menschheit zur Verfügung. Aber die Seatopianer haben noch ein Ass im Ärmel und rufen Gigan. Ein Monsterkampf der Extraklasse beginnt!


Ach was haben sich die Japaner denn da ausgedacht. Es ist schon auf den ersten Blick klar, dass dieser Film die Kaiju Gemeinde spalten wird. Ein wilder Mix aus Spy-Genre, samt außerordentlicher Verfolgungsjagden, die so dermaßen over the top präsentiert werden, dass man eigentlich nur lachen kann, gepaart mit klassischen Kaiju Elementen. Das wirkt alles schon irgendwie so unpassend, dass es glatt unterhalten kann. Wer aber natürlich einen klassischen Godzilla Film sehen will, der wird hier gnadenlos enttäuscht und vielleicht sogar entsetzt sein.


Der Genuss wird zudem von allerlei recycelten Szenen aus anderen Godzilla Werken geschmälert. So passt Megalons Attacke erfreulich zu den Strahlen von Ghidorah, sodass fast die komplette Zerstörungsorgie von Megalon clever mit alten Ghidorah Szenen zusammengeschnitten wurde. Auch im Kampf mit Godzilla fällt auf, dass einige Szenen einfach mehrfach hintereinander geschnitten wurden, um so Geld und Zeit zu sparen. Dennoch muss hier einfach die grandiose Wrestlingeinlage, samt ganz besonderem Dropkick von Godzilla, erwähnt werden. Allein schon deswegen hat der Film eine Daseinsberechtigung, auch wenn das Ganze eher albern wirkt, aber hey Godzilla ist ja schließlich auch schon geflogen!


Musikalisch zeigt sich das Werk von seiner schlechtesten Seite, denn die Untermalung passt zu keinem Zeitpunkt zu dem Gezeigten. Als Fan vermisst man aufs Schmerzlichste die Klänge von Ifukube. Die Darsteller machen dafür einen ordentlichen Job, wenngleich der kleine Junge erneut „gewöhnungsbedürftig“ ist.


Fazit: Godzilla gegen Megalon aka King Kong – Dämonen aus dem Weltall, ist ein bunter Mix geworden, der sicherlich einigen auf Grund seiner unfreiwillig Komik gefallen könnte, aber echte Kaijufans nicht wirklich hinterm Ofen hervorholen wird. Besonders schade sind die vielen recycelten Szenen, sowie die unpassende Musik. Wer allerdings ein Kaiju Wrestling Match sehen will, der muss zuschlagen!

Zur Veröffentlichung: Wie von Anolis nicht anders gewohnt, wird auch diese Kaiju Perle in einem tadellosen Deluxe Set veröffentlicht. Das Bild der japanischen Fassung ist grandios, der Ton sauber und gut verständlich abgemischt und die deutschen Untertitel erlauben sich keine Fehler. Neben der japanischen Originalfassung, befindet sich auf der ersten DVD noch ein sehr informatives und unterhaltsames Audiokommentar von Bodo Traber und Jörg Buttgereit. Zudem gibt es auf der ersten Scheibe noch zwei Trailern, den spanischen Werberatschlag, sowie eine Bildergalerie zu finden. Auf der zweiten Disc findet man die deutsche Kinofassung, sowie die alte Super 8 Fassung, sowie den deutschen Trailer, eine weitere Bildergalerie und das Filmprogramm zum Film.


Abgerundet wird das Set erneut von einem tollen 20-seitigen Booklet aus der Feder von Ingo Strecker, der auch hier einige Hintergrundinfos zur Entstehung verrät, sowie auf die Feinheiten der Story und der Umsetzung eingeht. Genau so muss eine würdige Veröffentlichung aussehen! Nur weiter so Anolis!!!!



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