Wolpodzilla - Der Schrecken vom Tegernsee
Lange hat es gedauert. Nachdem ich bereits vor gut einem
Jahr von einem Film erfahren habe, den es bisher immer noch nicht auf DVD gibt
und der mich, als bekennender Kaiju Fan, natürlich sofort begeistert hat,
konnte ich ihn mir nun endlich sichern. Die Rede ist von Wolpodzilla – Der
Schrecken vom Tegernsee. Ein sehr ambitioniertes Projekt zweifelsohne, aber
kann der Film auch über 20 Jahre nach seinem Entstehen noch begeistern, oder
sollte man über ihn lieber ein radioaktives Tuch des Schweigens legen?
Die Bewohner des Planeten Ganja sind auf der Suche nach
einem neuen Platz für ihre Hanf Plantage. Welcher Ort würde sich denn da besser
anbieten, als die Marienwiese in München. Blöd nur, dass genau dort das
Oktoberfest stattfindet. So bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ihr Vorhaben
auf dem Tegernsee durchzuführen. Doch genau hier lebt Wolpodzilla. Mit ihrem
grasverseuchten Urin gelingt es ihnen Wolpodzilla zu erwecken und prompt
schicken Sie ihn nach München, um das Oktoberfest ein für alle Male dem
Erdboden gleich zu machen. Nur ein Mann kann Wolpodzilla besiegen und so
beginnt das brachiale Kifferspektakel!
Was sich wie der absolute Müll anhört, dass ist es auch.
Gleich zu Beginn wird einem ein wild animiertes Raumschiff in Form eines
Hanfblattes vorgesetzt, denn immerhin müssen auch Kiffer stilecht reisen. Im
Inneren sehen wir die Bewohner des Planeten Ganja und auch ihren komischen
Anführer. Schön eklig mit Schleim und Tentakeln wird das riesige Auge, welches
als Boardcomputer zu dienen scheint, wachgerüttelt. Mit viel Liebe fürs Detail
schaffen die Jungs hier trotz des ganzen Trash Charmes, eine sehr hochwertige
Kreation, die sich wirklich sehen lassen kann.
Um unter den Menschen nicht aufzufallen, verwandeln sich die
Monster kurzerhand und via interessant gezeichneten Verwandlungsprozess, in
normale Bayern. Naja vielleicht nicht ganz normale, denn sie tragen
Sonnenbrillen und sind dauerbreit. So pinkeln sie dann fröhlich in den See und
schon erscheint Wolpodzilla. Vom Aussehen bekommt man einen wilden Mix aus Kuh-Euter,
behaartem Fell, Busen (??), sowie hasenähnlichem Gebiss spendiert. Godzilla
like, überragt Wolpodzilla natürlich die restlichen Menschen und schon bricht
die Panik aus. Hier muss man die Macher wirklich loben, wie professionell Wolpodzilla
in die Aufnahmen der normalen Menschen integriert wurde. Auch die Aufnahmen in
München wissen zu gefallen und obwohl man stets merkt, dass es sich um einen
Low-Budget Film handelt, wissen diese Aufnahmen von Wolpodzilla auf dem
Oktoberfest einfach zu gefallen.
Musikalisch bekommt man lediglich ein sehr interessantes,
eigens für den Film erstelltes Lied spendiert. 90er Jahre typisch, in damals
beliebtem Fanta 4 ähnlichem Pop-Hip Hop. Definitiv spaßig und passend zur trashigen
Machart des gesamten Streifens. Was einem als Kaiju Fan eventuell sauer aufstoßen
dürfte, ist der nicht vorhandene Zerstörungsgrad. Lediglich einmal darf
Wolpodzilla ein Haus zerstören. Dafür muss das Löwen Bräu auf dem Oktoberfest,
samt Dirndl-tragender Bedienung dran glauben. Hierbei sieht man dann auch, dass
es sich bei der Maid in Zillas Hand, nur um eine Puppe handelt, aber hey ein
bisschen Trash muss einfach sein.
Abschließend spielt Wolpodzilla noch ein wenig an ein paar
Kirchturmspitzen rum, um dann nach dem Jodelangriff unseres Hauptdarstellers,
fluchtartig zurück in den Tegernsee zu verschwinden. Die Ganja Bewohner ziehen
sich zurück, denn immerhin gedeiht nun der Hanf auf dem Marienplatz und alle
sind glücklich.
Fazit: Ein trashiges 32 minütiges Feuerwerk der Kaiju Kunst,
samt unterhaltsamen bayrischem Akzent ist zu Ende und man fragt sich, warum
dieser Film bisher keine DVD-Veröffentlichung erhalten hat. Natürlich besitzt
der Film nicht von der Hand zu weisende Schwächen, wie die geringe Zerstörung
durch Wolpodzilla, dafür glänzt er aber mit guten Computer Effekten, ein paar
netten mechanischen Effekten, sowie einem gewissen Trashcharme, dem man sich
nicht entziehen kann. Der deutsche Godzilla kann sich sehen lassen und
einheimische Kaijufans sind es sich selbst einfach schuldig in den Genuss dieses
Werkes zu kommen!
Diese VHS Kassette ,ist in 20 Jahren ein vermögen wert , trotz fehlendem turn-efekt .
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