FPS - First Person Shooter Interview
Über ein Jahr ist es her, dass ich den ambitionierten
deutschen Horrorkracher FPS – First Person Shooter sehen durfte. Ein wahres
Feuerwerk für Fans von Oldschool Shootern wie Duke Nukem 3D, Wolfenstein, Doom,
Blood und Co., meine ausführliche Review dazu, findet ihr hier.
Nun ist es endlich soweit, am kommenden Montag steht FPS
ungeschnitten mit einer FSK 18 Freigabe im Laden und jeder kann sich auf die
wilde Achterbahnfahrt in seine Kindheit wagen. Grund genug dem kreativen Kopf
hinter dem Werk, Achim Lützelschwab, ein paar Fragen zu stellen und für ein
wenig mehr Einblick in die Entstehung und Hintergrundgeschichte des Films zu
erhalten. Also ohne weitere Umschweife, let’s rock!!!
MK: Hi Achim, ich
danke dir, dass du dir Zeit für dieses Interview genommen hast.
AL: Sehr gerne. Danke
auch Dir.
Achim, euer Film
FPS-First Person Shooter erhält nun endlich eine Veröffentlichung. Ich durfte
Ihn ja bereits vor einem Jahr sehen und freu mich schon auf die Bluray. Erzähl
uns doch kurz, worum es in FPS geht.
Linda, die schwangere
Frau des Protagonisten, arbeitet in einer Klinik für einen Wissenschaftler,
welcher ein teuflisches Virus erschaffen hat, dass Menschen zu Zombies mutieren
lässt. Der Protagonist macht sich auf, seine Frau aus den Händen des Schurken
zu befreien. Sein Gegenspieler ist die
Zeit: Die Regierung hat Entschieden das ganze Gebiet zu zerstören.
Wie seid ihr auf die
Idee zu FPS gekommen? Seit ihr selber Fans von Spielen wie Doom, Duke Nukem 3D,
Quake, Blood und Co?
und Wolfenstein!(lacht)
Ja wir sind große Fans dieser Spiele.
Legendäre Ego-Shooter mit viel Seele und Leidenschaft.
Das alte Krankenhaus
als Drehort ist ja praktisch perfekt für einen solchen Film. Wie seid ihr
darauf aufmerksam geworden?
Mein Bruder hat das
Krankenhaus im Dezember 2006 erstmals für ein Kurzfilmprojekt, welches während
seines Studiums im Rahmen seiner Bachelor Thesis entstanden ist, genutzt. Das
war auch der Beginn unserer filmischen Zusammenarbeit.
Kannst du uns ein
wenig, über die Effekte und die Umsetzung der kompletten Egoperspektive erzählen?
Anfangs hatten wir
Zweifel, ob bei dieser Art zu filmen nicht „Motion Sickness“ auftritt. Doch
nach ersten Tests war uns klar: das passt. Im Gegensatz zu anderen Produzenten
welche versucht haben, diesen Stil zu erschaffen, haben wir keine Kamera direkt
am Körper des Protagonisten befestigt, sondern setzten komplett auf eine
stabilisierte Filmgestaltung, sprich, Kamera + SteadyCam. Damit haben wir eine
flüssige Bewegung erreichen können, wie man das aus Computerspielen kennt. Aufgeteilt
haben wir das Ganze in zwei Ebenen. Zuerst wurde die Egoperspektive gedreht und
danach vor einem Greenscreen quasi das Overlay, die Hände und Waffen.
Schlussendlich wurden diese Teile dann in der Postproduction zusammengefügt.
Besonders eine Szene
ist mir im Kopf geblieben. Plötzlich wird ja alles in eine Art Retro Filter
versetzt. Wie kam es dazu und hat sich die Umsetzung schwierig gestaltet?
Das was Du ansprichst,
ist kein Filter, sondern ein gesondert entwickeltes kleines Computerspiel. Als
sich die Ansicht innerhalb der Höhle ändert, wird also ein spielbares Game
gezeigt, welches wir eigens für diesen Zweck entworfen haben.
Als Sprecher in der
englischen Originalfassung habt ihr ja Stephan Weyte
gewinnen können? Wie kam es dazu und gab es auch Überlegung jemand anderen als
Sprecher zu gewinnen?
Für uns gab es die
Entscheidung zwischen zwei Sprechern. Der eine ist die Originalstimme von Duke
Nukem und der andere die Originalstimme aus Blood. Die düster-ironische
Atmosphäre die Stephan Weyte über seine Stimme generieren konnte, gab dann den
Ausschlag für ihn, da wir genau so etwas für FPS gesucht haben.
Konntet ihr alle
Szenen so umsetzen, wie ihr es auch vorgestellt hattet oder musstet ihr
besonders in Bezug auf den Gore und Splatter Kompromisse eingehen?
Sagen wir so: Wir
kamen dem was wir uns vorgestellt hatten, sehr nahe. Allerdings muss man bei
No- bis Low-Budget Produktionen, was FPS ja ist, immer Kompromisse eingehen. Zu
viel Splatter wollten wir darüber hinaus nicht darstellen, da dies dem Konzept
abträglich gewesen wäre. Gerade bei Splatter gerät man sehr schnell in den
Bereich Trash.
Nichtsdestotrotz haben
wir extrem Effizient gearbeitet und aus den uns zur Verfügung stehenden Mitteln
das maximal machbare herausgeholt.
Nun ist es ja so weit,
dass FPS endlich seine Heimvideo Premiere feiert. War es schwer ein Label zu
finden? Und wie lief es mit der FSK. Immerhin hat FPS ja Uncut eine FSK 18
bekommen.
Aller Anfang ist bekanntlich
schwer. Wir hatten jedoch bei FPS von Anfang an mehrere interessierte Vertriebe
und haben uns schließlich für den unserer Meinung nach besten entschieden. Die Einreichung an die Bundesprüfstelle für
Jugendgefährdende Schriften wurde von unserem Vertrieb übernommen. Die BPJS
konnte offenbar einfach nicht anders, als dem Film die FSK18 zu verpassen.
Was bringt denn die
Zukunft für dich und deinen Bruder? Gibt es schon neue Projekte, über die du
ein wenig berichten kannst?
Seit der
Fertigstellung von FPS zum Jahresende 2013 bis heute haben wir mit zwei
Kurzfilm-Ausnahmen keinen Film mehr abgedreht. Das war allerdings gewollt.
Ideen haben wir weiterhin gesammelt und sorgfältig entwickelt, so dass wir nun
einige großartige Projekte in Planung haben. Wir starten innerhalb der nächsten
8 Wochen mit den Dreharbeiten zu einem spannenden neuen Filmprojekt zu dem wir bereits
einige vielversprechende Darsteller und ein extrem starkes Drehbuch haben.
Achim, ich bedanke
mich herzlichst für deine Zeit und wünsche dir und deinem Bruder alles Gute für
die Zukunft.
Dankeschön für das
Interview. Auch Dir alles Gute.
Hier kann man sich den Film sichern:
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