Mittwoch, 2. Juli 2014

Buch Review: Edward Lee - Innswich Horror

Edward Lee - Innswich Horror



H.P. Lovecraft zählt inzwischen zu den bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Einer seiner größten Erfolge ist sicherlich die Kurzgeschichten „Schatten über Innsmouth“ (Review). Wenn es um perverse Stories und Geschichten im Horrorsektor geht, wendet man sich im 21. Jahrhundert zumeist an Edward Lee. Passend, dass er nach seinem Werk „Der Besudler auf der Schwelle“ (Review) mit The Innswitch Horror nun erneut dem Großmeister des Okkulten Tribut zollt. Doch kann auch das neue Werk überzeugen und die Atmosphäre der Lovecraft Werke einfangen?

Foster Morley ist ganz vernarrt in den Schriftsteller H.P. Lovecraft und seine Lieblingsgeschichte von ihm heißt „Schatten über Innsmouth“, welcher von einer kleinen Stadt handelt, die im Geheimen von merkwürdigen Wesen unterjocht wird. Die Faszination zu dem Werk und dem Schriftsteller bewegt ihn dazu, die Route, welche der Charakter in der Geschichte bereist hat, selber zu nehmen und dabei stößt er auf Olmstead, ein kleiner Ort, der auf keiner Karte verzeichnet ist. Schnell wird klar, dass eben jener Ort die Vorlage für die Geschichte Lovecrafts war. Doch nicht nur der Ort selber gleicht dem Roman, denn bald merkt er, wie nah er dem wahre Grauen ist.

Edward Lee schafft es hier erstaunlich gut die Lovecraftsche Atmosphäre aufrecht zu halten. Sein Buch spielt immerhin nur wenige Jahre nach dem Tode eben jenes Schriftstellers und dies fällt nicht nur bei der Wortwahl auf. Immer wieder verweist er clever auf eine der wohl besten Geschichten von Lovecraft und schnell wird man als Kenner eben jener Story aufmerksam auf die vielen Ähnlichkeiten. Die Spannung steigt und die Vorahnung, die gleich nach den ersten Schritten in Olmstead einsetzt, wird ein ums andere Mal bedient.

Die Charaktere sind clever gestaltet, wenngleich sie ohne die Lovecraftschen Stereotypen und Ausländerfeindlichkeiten auskommen. Man merkt daher sofort, dass hier eben nicht der Meister selbst tätig war. Erstaunlich hingegen ist, dass Lee fast komplett auf seine sonst so bekannten Perversionen verzichtet und somit etwas viel runderes und ein atmosphärisch dichteres Werk erschafft. Es ist vielmehr ein Liebesbrief an Lovecraft und seine Fans, welcher die Geschichte weiterspinnt und dabei ganz neue Akzente setzen kann.

Man wird gefangen genommen von der Präsenz des Ortes und dem unguten Gefühl, dass mehr hinter all dem steckt, als man zunächst ahnt. Und wenn es dann zum Ende kommt, dann wird man von einer unheimlichen Situation zur nächsten geschickt, ohne dabei Luft holen zu können. Das Buch aus den Händen zu legen wird fast unmöglich und der Drang zu wissen, wie es mit Morley und seinen Begleitern weiter geht, gewinnt.

Fazit: The Innswich Horror ist ein cleveres Werk, welches sich perfekt an die Vorlage anpasst, ohne dabei seine eigene Identität zu verlieren. Für Fans von Lovecraft ein absolutes Muss und vielleicht die perfekte Fortsetzung zu einem der besten Werke des Meisters. Unbedingt Lesen!




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