Donnerstag, 29. August 2013

Review: Zombie Ass

Zombie Ass



Die Japaner sind schon ein besonderes Völkchen. Das Selbe trifft so gut wie immer auch auf ihre Filme zu. Abgedreht, kurzweilig, charmant und trashig. Genau so kann man diese Filme beschreiben, vorausgesetzt man kann etwas mit deren Art von Humor anfangen. Ein ganz besonderer Fall ist da natürlich Noburo Iguchi, dessen Filme sich zu keinem Zeitpunkt ernst nehmen und meist durch trashige CGI-Effekte unterstützt werden. Als dann nun das erste Bildmaterial zu seinem neusten Werk, Zombie Ass – Toilet of the Dead, online ging, rieben sich die Fans seiner Werke schon mit Tränen in den Augen die Hände, doch all diejenigen die mehr Wert auf sinnvolle Unterhaltung legen konnten nur kopfschüttelnd den Browser schließen in der Hoffnung sie müssten dieses Werk nie sehen. Nun ist er tatsächlich da, aber hat sich das Warten für die Fans gelohnt?



Megumi und ein paar Freunde, bzw Freunde von Freunden machen einen Ausflug an einen See. Alle sind ausgelassen und freuen sich auf die Zeit abseits der Schule. Doch Maki, welche nichts anderes im Sinn hat als Model zu werden, führt noch etwas ganz anderes im Schilde. Mit Hilfe eines Wurmes möchte sie noch mehr Gewicht verlieren, um so mehr Chancen als Model zu haben. Naoi, der wissenschaftlich Interessierte der Gruppe findet auch sofort einen dieser Würmer, doch als sich Maki diesen einverleibt beginnt ihr Körper zu rebellieren. Sie muss unweigerlich furzen und auf der nächst gelegenen Toilette erhofft sie sich Linderung ihrer Schmerzen. Aber weit gefehlt, denn hier wartet etwas ganz anderes auf sie und der Horror beginnt!



Die Geschichte von Zombie Ass ist einfach nur für den Arsch, anders kann man es nicht beschreiben. Die Japaner haben schon einen sehr kuriosen Humor und Iguchi hat einen ähnlichen Beitrag ja bereits bei der Kurzfilmcompilation ABC of Death abgeliefert.  Anscheinend ist es eine Todsünde, wenn man in Japan in aller Öffentlichkeit seine Körpergase versprüht und das ist eigentlich auch das Hauptproblem aller Charaktere in Zombie Ass. Jeder versucht verzweifelt seinen Körper unter Kontrolle zu halten und wenn es dann nicht gelingt, dann geht für die einzelne Person die ganze Welt unter. Wenn man schon bei diesen Zeilen vor lauter Kopfschütteln aufhört zu lesen, dann weiß man ganz genau das dieser Film absolut nichts für einen ist. Wer hier allerdings schon aus dem Schmunzeln nicht mehr raus kommt, der wird auch mit Zombie Ass gut unterhalten. Der Humor ist eigen, aber genau deshalb schaut man doch diese Filme auch. Um was anderes, etwas frisches und abseitiges zu erleben. Der selbe Grund, warum man sich extreme Horrorfilme anschaut. Es ist einfach anders. Gut wer natürlich mit Japanern/Asiaten an sich schon nichts anfangen kann und deren Kultur nicht mag, der sollte dieses Genre per Se nicht im Auge behalten. Wie der Titel aber schon verrät erwartet einen bei Zombie Ass eben genau das, Hintern und Zombies. Eine Mischung die für den geneigten Trashfan wie eine Offenbarung sein müsste. Die Zombies sind hier wirklich sehr interessant portraitiert worden. Denn diese werden eben nicht wie sonst durch unbekannte Ereignisse erschaffen, sondern eben durch jene Würmer die sich dann durch den Hintern fressen und dort als gefährlicher Kopf austreten. Erneut ein Punkt bei dem man sich entweder vor Lachen nicht mehr kriegt, oder aber Kopfschüttelnd ausschaltet. Das dann das Ende in einem absoluten Trashfeuerwerk endet dürfte sich wohl von selbst erklären.

Die Schauspieler liefern hier einen Overacting-Overkill ab, wie man ihn eben nur in diesen neuen Asia Trash Filmen finden kann. Keiner versucht auch nur ein wenig ernst zu bleiben, denn man weiß das der Film an sich, sich auch nicht ernst nimmt und warum sollten es dann die Akteure tun. Die beste Schauspielerische Leistung liefert aber zweifelsohne Arisa Nakamura ab, welche die Hauptrolle spielen darf. Kentaro Shimazu (Robo Geisha, Mutant Girls Squad) darf natürlich in einem Asia Trash Film nicht fehlen, wenngleich seine Rolle leider nur sehr wenig Screentime verpasst bekommt. Die Kamera macht hingegen einen sehr ordentlich bis guten Job und fängt das wilde Treiben zu jedem Zeitpunkt sehr gut und ordentlich ein. Zum Ende hin, bekommt man dann noch einige weitere interessante Spielereien zu Gesicht, wenn das Geschehen beispielsweise in den Himmel verlagert wird. Atmosphärisch bekommt man hier nicht wirklich viel geboten, der Film ist viel mehr eine Komödie als ein Horrorfilm und genau so präsentiert er sich dann auch. Wenngleich der Beginn ein wenig wie eine Hommage an den ersten Tanz der Teufel Film daher kommt. Dies ändert sich aber spätestens in dem Moment als der erste Charakter sich vor allen übergibt und kurze Zeit später das Furzfeuerwerk beginnt.



Musikalisch bekommt man hier wirklich einen kunterbunten, abgedrehten Score um die Ohren gehauen. Trashig, popig und absolut unpassend. Wenn bereits im Abspann durch einen Körperausgang geflogen wird und dazu Asiatinnen in Hotpants einen flotten Tanz abliefern, welcher mit passender 70er Jahre Popmusik unterstützt wird, dann weiß man das hier was wirklich verrücktes auf einen zukommt. Genau so verhält sich der Score nämlich über die komplette Laufzeit. Was kann man dann also von den Effekten erwarten? Hier bekommt man sogar einen recht guten und soliden Mix aus CGI Effekten, wie es sich für einen echten Iguchi Film gehört, wenngleich das leider auch bisher immer einer seiner größten Schwächen darstellte, und handgemachten Splattereffekten. Der Mix ist diesmal wirklich recht gut gelungen. So bekommt man hier platzende Köpfe, sowohl durch den Computer, als auch handmade, Tentacle-Rape Szenen, Pfählungen und weitere lustige Einfälle geboten. Zwar nicht unbedingt ein Splatteroverkill, wie beispielsweise Tokyo Gore Police, aber für einen Iguchifilm (abgesehen von Machine Girl) sicherlich eine sehr gute Schlachtplatte, die Gorehounds, in der Uncutfassung, begeistern kann.



Fazit: Zombie Ass ist nun genau das geworden, was man sich als Fan der Asiatrash Welle gewünscht hat. Ein kurzweiliger, abgedrehter, ungemein unterhaltender Trashfilm, welcher für Fans ein absolutes Muss darstellt. Wer aber bisher schon nichts mit diesen Filmen anfangen konnte, der sollte die Finger davon lassen, denn auch dieser erfindet das Rad nicht neu und kann auch einige Fehler nicht vermeiden. So dürfte das westliche Auge mit den ganzen verrückten Ideen schnell überfordert sein und wird sich auch am Overacting der Akteure schnell satt sehen. Wer damit aber kein Problem hat, der kann sich auf einen unterhaltsamen Abend mit den Zombies aus der Toilette freuen. 

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