Donnerstag, 29. August 2013

Review: Lords of Salem

Lords of Salem



10 Jahre ist es nun her, dass uns Rob Zombie mit Haus der 1000 Leichen sein Regiedebüt präsentierte. Für viele etwas ganz Besonderes, wenn auch nicht für Jedermann. Danach folgten mit The Devil’s Rejects und Haunted World of El Superbeasto zwei weitere eigenwillige Filme, letzterer sogar animiert und ohne echte Schauspieler. 2007 dann kam ein Film mit dem so wohl niemand gerechnet hatte. Düster, roh und ein Remake. Mit Halloween brachte er ein Remake hervor, das sowohl von Fans als auch von Kritikern des Originals mit Handkuss angenommen wurde. Der später folgende Director’s Cut macht den Film dann zu einem wahren Klassiker. 2009 kam dann die Wende. Er drehte eine Fortsetzung zu seiner Halloween Version, welche mehr als nur eine Kontroverse auslöste. Fans des Originals waren geschockt und der normale Filmfan konnte mit der Art und Weise von Zombies Version wenig anfangen. Dennoch gab es einige für die der zweite Halloween Teil von Zombie zu einer kleinen Perle im Slashergenre avancierte. Nun präsentiert Rob Zombie seinen neusten Streich: The Lords of Salem. Was erwartet einen? Wieder ein Film der die Meinungen spalten wird?






Heidi LaRoc ist DJ bei einem Radiosender in der kleinen, beschaulichen Stadt Salem. Eines Tages bekommt Heidi eine Holzschachtel von den Lords zugeschickt, in welcher sich eine Schallplatte befindet. Damit nimmt das Unheil seinen Lauf und Heidi wird immer weiter in eine Spirale der Zerstörung gezogen, aus welcher es kein Entrinnen gibt.



Die Geschichte von Lords of Salem zu beschreiben, ohne dabei die interessanten Ideen vorweg zu nehmen fällt reichlich schwer. Dieser Film lebt davon, erlebt zu werden und das mit so wenig Wissen wie nur irgend möglich. Ein großer Pluspunkt ist dabei der Trailer, der nicht zu viel verrät, einen aber dennoch auf das vorbereitet, was einen bei Lords of Salem erwartet. Genau so muss ein Trailer sein. Die Geschichte rund um Heidi bietet zwar einige Twists aber einige sieht man leider schon sehr früh kommen, was ein wenig schade ist. Dafür entschädigt dann allerdings das Ende, das wieder genau so geworden ist, wie man es sich von Rob Zombie erwartet: Einfach abgefahren. Nach eigenen Aussagen von Zombie, stellt Lords of Salem eine gewisse geistliche Vorgeschichte zu seinen beiden Halloween Teilen dar. 





Das merkt auf jeden Fall bei den visuellen Eindrücken, mit welchen der Film nur so um sich wirft. Alles strahlt den einzigartigen Zombie Charme aus. Sei es der Radiospot welcher in bunten Hippiefarben daher kommt oder die vielen Traumszenen die denen in H2 in nichts nach stehen. Wie schon geschrieben, ist besonders das Ende wieder ein einziger Trip der einen sprachlos und atemlos zurück lässt und der für Fans von Zombies Werken schon der Kaufgrund sein sollte. 

Die Schauspieler können auch auf ganzer Linie überzeugen, allen voran natürlich die liebreizende Sheri Moon Zombie, die für diese Rolle wahrlich prädestiniert war. Sie spielt die durchgeknallte Djane, als hätte sie nie etwas anderes getan. Auch Ken Foree, den viele noch aus dem Original Dawn oft he Dead kennen dürften und Jeffrey Daniel Philipps, der durch sein Auftreten per se schon eine ganz besondere Erscheinigung ist, können als Radiomoderatoren punkten. Abgerundet wird die hervorragend Cast durch Bruce Davison, der schon fast ein wenig an Malcolm McDowell und seine Darstellung des Dr. Lomis erinnert. Die restliche Cast macht ihren Job sehr gut, kann aber nicht ganz so überzeugen wie die vorher genannten. 



Musikalisch erwartet einen hier mal wieder ein Rob Zombie Overkill, wie er nur in einem seiner Filme vorkommen kann. Die Atmosphäre ist sofort nachdem man den Titel gesehen hat ganz oben. Wenn man sich darauf einlässt wird man in eine wahre Traumwelt hereingezogen, die stets etwas von einem Alptraum hat. Die Straßen sind dunkel und ein gewisser Nebel liegt über allem. Gepaart mit den bereits erwähnten Traumszenen wird man immer tiefer in eine Welt rund um Hexen gezogen, die einen nicht mehr los lässt wenn man sich einmal in ihr verloren hat. Die zu Beginn auftretenden Jump-Scares sind zwar nicht wirklich gruselig oder Angst einflößend, dennoch helfen sie das Gesamtbild weiter zu vervollständigen. Das Thema welches ausgesucht wurde, klingt zunächst sehr befremdlich, brennt sich aber wahrlich in das Hirn des Zuschauers ein und lässt einen auch Stunden nach dem Film noch nicht richtig los. 

Bei den Effekten hat man besonders bei der Gestaltung der einzelnen Wesen und Gestalten sehr viel Mühe gegeben. Besonders eine Szene, bei welcher sich Sheri Moon Zombie in einer großen Aula wieder findet und dabei auf eine sehr außergewöhnliche Kreatur trifft, lässt einen so schnell nicht wieder los. Dabei schafft es Zombie aber, dass das Ganze zu keinem Zeitpunkt lächerlich oder gar stümperhaft wirkt, sondern eher in sich schlüssig und an das Thema angelegt. 



Fazit: Lords of Salem ist im Prinzip genau das geworden, was man sich nach Halloween 2 erwartet hat. Es ist eine ganz besondere Erfahrung, die nicht mit visuellen Reizen geizt und einen in eine Welt hinein zieht, wie es nur Zombie vermag. Wer Filme wie Haus der 1000 Leichen und auch Halloween 2 mag, der wird hier wohl einen Film ganz nach seinem Geschmack finden. In dem Sinne, Willkommen in Salem!!

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