Zombie Ass
Die Japaner sind schon ein besonderes Völkchen. Das Selbe
trifft so gut wie immer auch auf ihre Filme zu. Abgedreht, kurzweilig, charmant
und trashig. Genau so kann man diese Filme beschreiben, vorausgesetzt man kann
etwas mit deren Art von Humor anfangen. Ein ganz besonderer Fall ist da
natürlich Noburo Iguchi, dessen Filme sich zu keinem Zeitpunkt ernst nehmen und
meist durch trashige CGI-Effekte unterstützt werden. Als dann nun das erste
Bildmaterial zu seinem neusten Werk, Zombie Ass – Toilet of the Dead, online
ging, rieben sich die Fans seiner Werke schon mit Tränen in den Augen die
Hände, doch all diejenigen die mehr Wert auf sinnvolle Unterhaltung legen
konnten nur kopfschüttelnd den Browser schließen in der Hoffnung sie müssten
dieses Werk nie sehen. Nun ist er tatsächlich da, aber hat sich das Warten für
die Fans gelohnt?
Megumi und ein paar Freunde, bzw Freunde von Freunden machen
einen Ausflug an einen See. Alle sind ausgelassen und freuen sich auf die Zeit
abseits der Schule. Doch Maki, welche nichts anderes im Sinn hat als Model zu
werden, führt noch etwas ganz anderes im Schilde. Mit Hilfe eines Wurmes möchte
sie noch mehr Gewicht verlieren, um so mehr Chancen als Model zu haben. Naoi,
der wissenschaftlich Interessierte der Gruppe findet auch sofort einen dieser
Würmer, doch als sich Maki diesen einverleibt beginnt ihr Körper zu
rebellieren. Sie muss unweigerlich furzen und auf der nächst gelegenen Toilette
erhofft sie sich Linderung ihrer Schmerzen. Aber weit gefehlt, denn hier wartet
etwas ganz anderes auf sie und der Horror beginnt!
Die Geschichte von Zombie Ass ist einfach nur für den Arsch,
anders kann man es nicht beschreiben. Die Japaner haben schon einen sehr
kuriosen Humor und Iguchi hat einen ähnlichen Beitrag ja bereits bei der
Kurzfilmcompilation ABC of Death abgeliefert.
Anscheinend ist es eine Todsünde, wenn man in Japan in aller Öffentlichkeit
seine Körpergase versprüht und das ist eigentlich auch das Hauptproblem aller
Charaktere in Zombie Ass. Jeder versucht verzweifelt seinen Körper unter
Kontrolle zu halten und wenn es dann nicht gelingt, dann geht für die einzelne
Person die ganze Welt unter. Wenn man schon bei diesen Zeilen vor lauter
Kopfschütteln aufhört zu lesen, dann weiß man ganz genau das dieser Film
absolut nichts für einen ist. Wer hier allerdings schon aus dem Schmunzeln
nicht mehr raus kommt, der wird auch mit Zombie Ass gut unterhalten. Der Humor
ist eigen, aber genau deshalb schaut man doch diese Filme auch. Um was anderes,
etwas frisches und abseitiges zu erleben. Der selbe Grund, warum man sich
extreme Horrorfilme anschaut. Es ist einfach anders. Gut wer natürlich mit
Japanern/Asiaten an sich schon nichts anfangen kann und deren Kultur nicht mag,
der sollte dieses Genre per Se nicht im Auge behalten. Wie der Titel aber schon
verrät erwartet einen bei Zombie Ass eben genau das, Hintern und Zombies. Eine
Mischung die für den geneigten Trashfan wie eine Offenbarung sein müsste. Die
Zombies sind hier wirklich sehr interessant portraitiert worden. Denn diese
werden eben nicht wie sonst durch unbekannte Ereignisse erschaffen, sondern
eben durch jene Würmer die sich dann durch den Hintern fressen und dort als
gefährlicher Kopf austreten. Erneut ein Punkt bei dem man sich entweder vor
Lachen nicht mehr kriegt, oder aber Kopfschüttelnd ausschaltet. Das dann das
Ende in einem absoluten Trashfeuerwerk endet dürfte sich wohl von selbst
erklären.
Die Schauspieler liefern hier einen Overacting-Overkill ab,
wie man ihn eben nur in diesen neuen Asia Trash Filmen finden kann. Keiner
versucht auch nur ein wenig ernst zu bleiben, denn man weiß das der Film an
sich, sich auch nicht ernst nimmt und warum sollten es dann die Akteure tun.
Die beste Schauspielerische Leistung liefert aber zweifelsohne Arisa Nakamura
ab, welche die Hauptrolle spielen darf. Kentaro Shimazu (Robo Geisha, Mutant
Girls Squad) darf natürlich in einem Asia Trash Film nicht fehlen, wenngleich
seine Rolle leider nur sehr wenig Screentime verpasst bekommt. Die Kamera macht
hingegen einen sehr ordentlich bis guten Job und fängt das wilde Treiben zu
jedem Zeitpunkt sehr gut und ordentlich ein. Zum Ende hin, bekommt man dann
noch einige weitere interessante Spielereien zu Gesicht, wenn das Geschehen
beispielsweise in den Himmel verlagert wird. Atmosphärisch bekommt man hier
nicht wirklich viel geboten, der Film ist viel mehr eine Komödie als ein
Horrorfilm und genau so präsentiert er sich dann auch. Wenngleich der Beginn
ein wenig wie eine Hommage an den ersten Tanz der Teufel Film daher kommt. Dies
ändert sich aber spätestens in dem Moment als der erste Charakter sich vor
allen übergibt und kurze Zeit später das Furzfeuerwerk beginnt.
Musikalisch bekommt man hier wirklich einen kunterbunten,
abgedrehten Score um die Ohren gehauen. Trashig, popig und absolut unpassend.
Wenn bereits im Abspann durch einen Körperausgang geflogen wird und dazu
Asiatinnen in Hotpants einen flotten Tanz abliefern, welcher mit passender 70er
Jahre Popmusik unterstützt wird, dann weiß man das hier was wirklich verrücktes
auf einen zukommt. Genau so verhält sich der Score nämlich über die komplette
Laufzeit. Was kann man dann also von den Effekten erwarten? Hier bekommt man
sogar einen recht guten und soliden Mix aus CGI Effekten, wie es sich für einen
echten Iguchi Film gehört, wenngleich das leider auch bisher immer einer seiner
größten Schwächen darstellte, und handgemachten Splattereffekten. Der Mix ist
diesmal wirklich recht gut gelungen. So bekommt man hier platzende Köpfe,
sowohl durch den Computer, als auch handmade, Tentacle-Rape Szenen, Pfählungen
und weitere lustige Einfälle geboten. Zwar nicht unbedingt ein
Splatteroverkill, wie beispielsweise Tokyo Gore Police, aber für einen Iguchifilm
(abgesehen von Machine Girl) sicherlich eine sehr gute Schlachtplatte, die
Gorehounds, in der Uncutfassung, begeistern kann.
Fazit: Zombie Ass ist nun genau das geworden, was man sich
als Fan der Asiatrash Welle gewünscht hat. Ein kurzweiliger, abgedrehter,
ungemein unterhaltender Trashfilm, welcher für Fans ein absolutes Muss
darstellt. Wer aber bisher schon nichts mit diesen Filmen anfangen konnte, der
sollte die Finger davon lassen, denn auch dieser erfindet das Rad nicht neu und
kann auch einige Fehler nicht vermeiden. So dürfte das westliche Auge mit den
ganzen verrückten Ideen schnell überfordert sein und wird sich auch am
Overacting der Akteure schnell satt sehen. Wer damit aber kein Problem hat, der
kann sich auf einen unterhaltsamen Abend mit den Zombies aus der Toilette
freuen.
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