Drei deutschsprachige Kurzfilme
Im
deutschsprachigen Underground ist ganz schön was los – Ein wilder
Sonntag Vormittag mit drei abgedrehten Werken
Was
macht man so an einem ruhigen Sonntag Vormittag, an dem man
eigentlich überhaupt nichts vor hat. Genau man setzt sich auf die
Couch und wirft ein paar DVDs ein. Aktuell auch bei mir geschehen und
da ich mit der Zeit von verschiedenen deutschsprachigen Filmemachern
einige ihrer Werke erstanden hatte war das genau der richtige Moment
mich auf diese nicht allzu ernst gemeinte Schweinerei einzulassen.
Beginnen
wollen wir dabei mit einem supertrashigen, aber absolut
unterhaltsamen Trailer aus einem Nachbarland Deutschlands, nämlich
der guten, alten, neutralen Schweiz. Mit „Hitler is back from the
Grave“ haben die Jungs von Noodel Brain Films einen 4 minütigen
Trailer darüber gedreht, was passieren würde wenn Hitler, samt zwei
seiner alten Kumpels, aus dem Grabe aufstehen und dann kräftig auf
den Putz hauen würde. Er säuft, er fickt und er mordet, schreit es
im Trailer und genau das tut der gute alte Adolf dann auch. Besonders
das Morden unterhält den geneigten Gorehound aufs Beste. Aber auch
der Rest ist einfach nur abgedrehter Spaß. Neben dem Trailer selbst
kann man auf der DVD noch ein unterhaltsames Making Of entdecken, bei
welchem nicht nur die Macher ihre wahre Freude haben. Definitiv eine
coole DVD für die eigenen Sammlung und man kann nur hoffen, dass es
bald Nachschub aus der Schweiz gibt, dann hoffentlich auch etwas
länger und mit ein wenig mehr Story.
Nach
diesem kurzen aber spaßigen Intermezzo musste eine etwas längere
Unterhaltung her und Film Nummero 2 wurde in den Player geworfen. Mit
„Bite it you scum“ von El Metzino erwartet den Jünger des
deutschen Undergrounds einen Film der Marke Snuff Tape von El Gore.
Bereits davor ist der Regisseur durch kleinere Goreclips auf Youtube
aufgefallen, welche zwar immer ohne große Story, dafür aber durch
coole Effekte, aufgefallen sind. Einige dieser Clips sind auch auf
der DVD enthalten. Im Film selbst geht es um eine heiße Dame, die
von einem Perversen entführt und gefoltert wird. Die grenzdebile
Polizei ist heillos überfordert und so schaffen sie es nicht das
Unheil zu verhindern. Leider endet der Film viel zu schnell und man
wünscht sich nur, dass es bald eine Fortsetzung gibt, die das
Treiben des Mörders und eventuell sein Ende zeigt. Man darf gespannt
sein. Der Soundtrack ist übrigens ein wahres Fest für Indiefans und
liegt der VÖ, welche für schlappe 15€ auf der FB Page der MaDo
Production, erstanden werden kann.
Abgerundet
wurde das amateurhafte Dreieck von dem neusten Streich der Shock Film
Corporation Erlangen mit dem lieblichen Titel „Die Rache von der
Osterinsel“. Gleich zu Beginn wird klar, dass es keine gute Idee
ist, auf der Osterinsel eine der Statuen anzupinkeln und sich danach
noch ein Tattoo von einem Schamanen stechen zu lassen. Das muss auch
der liebe Mike Neun, Veranstalter des Weekend of Fears und
Hauptdarsteller dieses, gewohnt außergewöhnlichen Streifens,
feststellen. Geplagt von dem Fluch sieht er sich gezwungen allerlei
dubiose Personen um Hilfe zu bitten, doch der Rache der Osterinsel
kann man nicht entkommen und so sterben Sie wie die Fliegen. Eins ist
klar, Herr Neun als Freund zu haben scheint nicht gerade gesund zu
sein.
Nach
Ming – Vase des Grauens, feuert die Shock Film Corporation Erlangen
hier ihr bislang bestes Feuerwerk ab. Kurzweilig, spaßig und absolut
trashig. Genau so und nicht anders muss ein solcher Film sein und er
unterhält von der ersten Sekunde an. Auch Leute die mit dem Football
Killer und Co nicht warm wurden, sollten und müssen hier sogar einen
Blick riskieren. Neben dem Film gibt es noch einen Blick hinter die
Kulissen, sowie ein Interview und ein Clip aus der grauen Vorzeit der
Shock Film Corporation zu entdecken. Aktuell kann man den Film für
kleines Geld auf der offiziellen Facebook Page oder bei Herrn Neun
direkt bestellen. Also schnell zuschlagen, sonst werdet ihr auch
Opfer des grausamen Fluches.
Und
so geht er zu Ende, ein wunderschöner sonniger Sonntag. Er war
kurzweilig und unterhaltsam und hat mir erneut gezeigt, dass der
deutsche Untergrund alles andere als Tod ist. Long live the
Underground!!!!