Freitag, 2. Dezember 2016

Review: Ausgeburt der Hölle

Ausgeburt der Hölle


Gut einen Monat nach dem Tingler, haute Anolis Entertainment schon direkt den nächsten Titel aus ihrer Rache der Galerie des Grauens Reihe raus. Dabei handelt es sich bei Ausgeburt der Hölle um eine kleine, aber feine Horror/Sci-Fi Perle, die es bisher nicht zu einer Heimkino Veröffentlichung in Deutschland geschafft hatte. Doch das ändert sich nun endlich dank Anolis. Wie bereits bei dem zweiten Output der Reihe, erscheint auch Ausgeburt der Hölle "nur" als DVD. Doch kommen wir zunächst mal zu Film und ob sich das 60 Jahre lange Warten auf eine Heimkino VÖ gelohnt hat.

Als in der Nähe der Dattelplantage der Familie Kelley ein außerirdisches Raumschiff landet, ändert sich alles. Vergessen sind die Streitereien der unzufriedenen Ehefrau oder Probleme mit der Tochter, denn mit dem Raumschiff kommt ein körperloses Wesen zur Erde, das von Tier und Mensch Besitz ergreifen möchte, um unseren Planeten zu beherrschen. Zunächst werden Tiere von dem unheimlichen Wesen beeinflusst und es kommt zu verschiedenen Attacken auf Leib und Leben. Als dann der unheimliche Bedienstete der Kelleys unter den Einfluss der fremden Macht gerät, wird es besonders für die Tochter gefährlich. Die kleine Familie muss trotz aller Probleme noch enger zusammenhalten, um der unsichtbaren, fremdartigen Bestie Einhalt zu gebieten - koste es, was es wolle.


Mit geringsten Mitteln erschuf Roger Corman, der Meister des Schundkinos, 1955 dieses Werk und bis heute streiten sich die Geister darüber, ob man diesen Film nun überhaupt als einen solchen ansehen kann, oder nicht. Die Story rund um merkwürdige Außerirdische und eine böses Wesen, welches sich der Tierwelt bemächtigt, um die Menschheit mit den Millionen Augen (passend zum englischen Originaltitel The Beast with a 1.000.000 Eyes) zu beobachten, ist ganz nett, allerdings war es das auch. Die Darsteller geben sich zwar bemüht aber können mit ihren nicht gerade oscarreifen Darbietungen nicht wirklich überzeugen. Doch an sich ist das gar nicht schlimm, denn wer einen Corman Film sehen will, der weiß eigentlich auch worauf er sich einlässt.

Dank dem enthaltenen Booklet der DVD Auflage erfährt man auch, dass es ursprünglich gar kein Monster zu sehen gab, was bei der ersten Testvorführung für allerlei Unmut sorgte. So entschied man sich Illustrator Paul Blaisdell zu engagieren und gab ihm 200$ (!!) für die Erschaffung von Little Herkules. Dieses kleine Wesen dient dabei als Gehilfe des titel gebenden Monsters. 


Fazit: Alles in allem bekommt man mit Ausgeburt der Hölle einen typischen frühen 50er Jahre Corman Sci-Fi Schinken, der sicherlich nicht alles richtig macht, aber dennoch auf seine ganz eigene, verschrobene Art und Weise zu unterhalten weiß. Für Sammler lohnt sich die Anschaffung schon allein aus Komplettierungsgründen und ein wenig Unterhaltung steckt definitiv in diesem Film.


Zur Veröffentlichung: Anolis Entertainment hat bei diesem Film, wie auch schon bei Planet der toten Seelen auf eine HD Auswertung verzichtet, da es das Ausgangsmaterial nicht zugelassen hat. Dafür bekommt man aber eine tadellose DVD, die sich sehen lassen kann. Der Ton ist klar, sowohl in der englischen Originalfassung, als auch in der deutschen Synchro und die Untertitel zeigen sich gewohnt fehlerfrei. Darüberhinaus befinden sich gleich 2 tolle Audiokommentare auf der Scheibe. Einmal gesprochen von Ingo Strecker und Daniel Peree, sowie eines von Dr. Rolf Giesen. Das beiliegende Booklet, mit vielen interessanten Hintergrundinfos stammt aus der Feder von Ingo Strecker und es lohnt sich definitiv, dieses bereits vor dem Filmgenuss zu lesen. Abgerundet wird das Set von Trailern und einer Bildergalerie. Zudem hat man die Wahl zwischen der deutschen Kinofassung, samt deutscher Texte oder der englischen Originalfassung, inkl. dem Originaltitel. Definitiv wieder eine runde und schöne Edition eines Films, den man mag oder eben nicht. Man darf sich schon auf die nächste Ausgabe innerhalb der Galerie freuen!





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