Donnerstag, 1. Oktober 2015

VHS GOURMET #1 : Splatter: Architects of Fear




„…Schmeckt wie Oma unter’m Arm“ oder: das inflationäre Verwenden der Gänsefüßchen.


Peter Rowe’s 
SPLATTER: THE ARCHITECTS OF FEAR (1986)

Von Westside Video




Wir begeben uns als Beobachter an ein Set eines apokalyptischen Endzeit Horror-, Zombie-, Amazonen-, Whatever- Filmchens und bekommen aus „erster Hand“ vorgeführt, wie Effekte in Action und Horrorfilmen gemacht werden. Amazonen, Standardgemäß knapp bekleidet, kämpfen gegen allerhand Mutanten-, Zombie- und Männergewirr und nach den „äußerst komplexen“ Effektszenen wird jeder einzelne dieser Effekte erklärt. Als besonderer Entertainment Garant wird das Filmmaskottchen Fang (Paul James Saunders) auf den armen Zuschauer losgelassen. Fang erheitert als Igor-Verschnitt mit diversen verbalen Entgleisungen („…ich liebe Splatter. Das ist mein Lieblingsfilm!“ - meiner nicht Anm. d. Autors). Was uns Regie-Dilettant Peter Rowe (u.a. Regie bei Folgen von DIE NEUE ADDAMS FAMILY von 1998-1999) hier zumutet, mit der Beihilfe des One-Hit Autoren „Wunderskindes“ Janet Schacter1, spottet jeder Beschreibung. 

Zugute heißen muss man SPLATTER: THE ARCHITECTS OF FEAR allerdings, dass die gezeigten Effekte wirklich haarklein und präzise vorgestellt und erklärt werden. Nebenbei bekommt man noch den einen oder anderen Tipp bezüglich der Dynamik beim Cutten von Effektsequenzen. Dadurch ist der Film auch durchaus für Jungfilmer interessant. Das ist auch das einzige, was positiv hervorzuheben ist. Zumal die dargebotenen Effekte nur schwer dem Kerker des Banalen entfliehen können. Ansonsten kommt der Film einen Kampf gleich. Einen Kampf des Durchhaltevermögens und dieser beginnt sogar schon bei den Trailern vor dem Hauptfilm. Kein geringeres „Meisterwerk“ als James C. Wasson’s DER TEUFEL TANZT WEITER (NIGHT OF THE DEMON, 1980) wird dem tapferen Filmfreund präsentiert. Ja genau. Dieser schäbig-schlechte Bigfoot Streifen. Und besagter Trailer hat auch noch episches Ausmaß angenommen, sodass man annehmen könnte, man sieht bereits den Hauptfilm. 

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Alles in allem ist SPLATTER: THE ARCHITECTS OF FEAR grausig schöne Unterhaltung für hartgesottene Alkoholiker. Erschienen ist er seinerzeit auf VHS von Westside. Das alte Tape hat ein Cover zum Niederknien und war um die Jahrtausendwende sogar mal ein gefragtes „Sammlerstückchen“ gewesen. Lang ist das schon her. Mittlerweile ist selbst dieser Erguss des schlechten Geschmacks auf DVD veröffentlicht worden und wer vermag es zu glauben: SPLATTER: THE ARCITECTS OF FEAR befindet sich als Bonusfilm auf der DER TEUFEL TANZT WEITER DVD  von 2010 aus dem Hause Retrofilm. Na dann, prost Mahlzeit.


1 SPLATTER: THE ARCHITECTS OF FEAR war Janet Schacters einzige kreditierte Arbeit als Autorin im Filmgeschäfft. (lt. imdb.com)

1 Kommentar:

  1. Ich bin auf der Suche nach diesem Film in Deutsch. Scheint unauffindbar zu sein, abgesehen von der VHS. Die DVD gibts leider nur in Englisch.

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