Freitag, 28. August 2015

VHS Review: Wolpodzilla - Der Schrecken vom Tegernsee

Wolpodzilla - Der Schrecken vom Tegernsee


Lange hat es gedauert. Nachdem ich bereits vor gut einem Jahr von einem Film erfahren habe, den es bisher immer noch nicht auf DVD gibt und der mich, als bekennender Kaiju Fan, natürlich sofort begeistert hat, konnte ich ihn mir nun endlich sichern. Die Rede ist von Wolpodzilla – Der Schrecken vom Tegernsee. Ein sehr ambitioniertes Projekt zweifelsohne, aber kann der Film auch über 20 Jahre nach seinem Entstehen noch begeistern, oder sollte man über ihn lieber ein radioaktives Tuch des Schweigens legen?

Die Bewohner des Planeten Ganja sind auf der Suche nach einem neuen Platz für ihre Hanf Plantage. Welcher Ort würde sich denn da besser anbieten, als die Marienwiese in München. Blöd nur, dass genau dort das Oktoberfest stattfindet. So bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ihr Vorhaben auf dem Tegernsee durchzuführen. Doch genau hier lebt Wolpodzilla. Mit ihrem grasverseuchten Urin gelingt es ihnen Wolpodzilla zu erwecken und prompt schicken Sie ihn nach München, um das Oktoberfest ein für alle Male dem Erdboden gleich zu machen. Nur ein Mann kann Wolpodzilla besiegen und so beginnt das brachiale Kifferspektakel!


Was sich wie der absolute Müll anhört, dass ist es auch. Gleich zu Beginn wird einem ein wild animiertes Raumschiff in Form eines Hanfblattes vorgesetzt, denn immerhin müssen auch Kiffer stilecht reisen. Im Inneren sehen wir die Bewohner des Planeten Ganja und auch ihren komischen Anführer. Schön eklig mit Schleim und Tentakeln wird das riesige Auge, welches als Boardcomputer zu dienen scheint, wachgerüttelt. Mit viel Liebe fürs Detail schaffen die Jungs hier trotz des ganzen Trash Charmes, eine sehr hochwertige Kreation, die sich wirklich sehen lassen kann.


Um unter den Menschen nicht aufzufallen, verwandeln sich die Monster kurzerhand und via interessant gezeichneten Verwandlungsprozess, in normale Bayern. Naja vielleicht nicht ganz normale, denn sie tragen Sonnenbrillen und sind dauerbreit. So pinkeln sie dann fröhlich in den See und schon erscheint Wolpodzilla. Vom Aussehen bekommt man einen wilden Mix aus Kuh-Euter, behaartem Fell, Busen (??), sowie hasenähnlichem Gebiss spendiert. Godzilla like, überragt Wolpodzilla natürlich die restlichen Menschen und schon bricht die Panik aus. Hier muss man die Macher wirklich loben, wie professionell Wolpodzilla in die Aufnahmen der normalen Menschen integriert wurde. Auch die Aufnahmen in München wissen zu gefallen und obwohl man stets merkt, dass es sich um einen Low-Budget Film handelt, wissen diese Aufnahmen von Wolpodzilla auf dem Oktoberfest einfach zu gefallen.


Musikalisch bekommt man lediglich ein sehr interessantes, eigens für den Film erstelltes Lied spendiert. 90er Jahre typisch, in damals beliebtem Fanta 4 ähnlichem Pop-Hip Hop. Definitiv spaßig und passend zur trashigen Machart des gesamten Streifens. Was einem als Kaiju Fan eventuell sauer aufstoßen dürfte, ist der nicht vorhandene Zerstörungsgrad. Lediglich einmal darf Wolpodzilla ein Haus zerstören. Dafür muss das Löwen Bräu auf dem Oktoberfest, samt Dirndl-tragender Bedienung dran glauben. Hierbei sieht man dann auch, dass es sich bei der Maid in Zillas Hand, nur um eine Puppe handelt, aber hey ein bisschen Trash muss einfach sein.


Abschließend spielt Wolpodzilla noch ein wenig an ein paar Kirchturmspitzen rum, um dann nach dem Jodelangriff unseres Hauptdarstellers, fluchtartig zurück in den Tegernsee zu verschwinden. Die Ganja Bewohner ziehen sich zurück, denn immerhin gedeiht nun der Hanf auf dem Marienplatz und alle sind glücklich.


Fazit: Ein trashiges 32 minütiges Feuerwerk der Kaiju Kunst, samt unterhaltsamen bayrischem Akzent ist zu Ende und man fragt sich, warum dieser Film bisher keine DVD-Veröffentlichung erhalten hat. Natürlich besitzt der Film nicht von der Hand zu weisende Schwächen, wie die geringe Zerstörung durch Wolpodzilla, dafür glänzt er aber mit guten Computer Effekten, ein paar netten mechanischen Effekten, sowie einem gewissen Trashcharme, dem man sich nicht entziehen kann. Der deutsche Godzilla kann sich sehen lassen und einheimische Kaijufans sind es sich selbst einfach schuldig in den Genuss dieses Werkes zu kommen!

1 Kommentar:

  1. Diese VHS Kassette ,ist in 20 Jahren ein vermögen wert , trotz fehlendem turn-efekt .

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