Donnerstag, 18. September 2014

Review: Halloween - Evil never dies

Halloween - Evil never dies


Fanfilme sind etwas, das wohl nur die wirklich beinharten Fans verstehen werden. Immerhin sind diese Filme genau von solchen, für eben solche gemacht worden. Ganz im Stile der großen Vorbilder wird hier versucht, etwas zu schaffen, dass dem Original ähnelt, ja manchmal sogar komplett gleicht. 2006 schuf Kai E. Bogatzki (Liebe) seine ganz eigene Version von Halloween. Auch hier geht Michael Myers um und versucht seine Verwandten, rund um John Strode den Gar aus zumachen. Doch kann dieser erste Gehversuch des Regisseurs überzeugen? 

Es ist Halloween und Michael Myers geht wieder um. Nachdem er dank Tommy Doyle die Anschrift seines Neffen John Strode erfahren konnte, ist er auf der Jagd und er stoppt erst, wenn er ihn gefunden hat. Gleichzeitig beginnt John seinen Onkel an jeder Ecke zu sehen, ohne dabei zu wissen, dass das Grauen bereits hinter ihm her ist. Bald ist es soweit und die Familienfehde wird ein blutiges Ende finden!


Die Geschichte von Halloween – Evil Never Dies reiht sich nahtlos in die Stories der großen Vorbilder ein. Dabei gelingt es Bogatzki den Charme und das Grauen rund um den Boogeyman hervorragend einzufangen. Allein die kurzen Momente in denen John meint, seinen Onkel zu sehen, erzeugen das wohlige Gefühl des Bekannten, bei den Fans von Halloween. Ganz wie Laurie im Original, muss auch John sich fast in die Irre treiben lassen. Zudem geistert in den Köpfen der Hauptakteure noch der Tod von Myers im Jahre 2001 herum, als er vermeintlich im eigenen Haus verbrannt ist. Natürlich weiß der Zuschauer schon längst, dass Myers wohlauf ist und seine Terrorherrschaft fortführt.

Alle Rollen sind denen aus der Originalreihe nach empfunden. Sei es John Strode, der Sohn von Laurie, oder David Loomis, der Sohn vom grandiosen Dr. Loomis. Wer sich ein wenig mit dem Halloween Universum beschäftigt wird auch Tommy Doyle, der kleine Junge, der im Original zusammen mit Laurie vor Michael fliehen konnte, wieder erkennen. Man merkt hier einfach sofort, dass Bogatzki ein richtiger Fan ist. Jemand der Halloween liebt und lebt. Wenn man nun auch selber so für den Mythos schwärmt, dann kann man sich in das Werk einfach nur verlieben.


Musikalisch erklingt natürlich auch hier das klassische Halloween Theme und zudem wurde auch auf die Shamrock Theme aus Teil 3 zurückgegriffen. Dieser Film gilt bei den meisten Fans als schwarzes Schaf der Reihe, aber wie ich selber, scheint auch Bogatzki diesem Teil nicht abgeneigt zu sein. So war es für mich persönlich ein absolutes Highlight als Silver Shamrock aus den Boxen, eines alten Kassettenrekorders erklang und ein paar Kids mit Masken durch die Straßen zogen. Solche Feinheiten sind es eben, die einen Fanfilm auszeichnen. Nur wer die Vorbilder kennt, kann sich für so etwas begeistern.

Technisch bewegt sich das Ganze für einen Erstling auf sehr gutem Niveau. Besonders die Schnitte wurden schon sehr gut umgesetzt und lassen erahnen zu was Bogatzki gut 8 Jahre später in der Lage sein wird, wie man mit dem kürzlich erschienenen Liebe eindrucksvoll sehen kann. Blutig geht es Halloweentypisch auch zu. Hier wird erstochen, aufgeschlitzt und erwürgt, ganz so wie es Myers eben auch in den großen Filmen der Reihe getan hat. Lediglich die Explosion am Ende, zieht den Gesamteindruck etwas nach unten, aber wenn man sich vor Augen hält, dass der Film mit geringen Mitteln verwirklicht werden konnte, kann man ihm dafür eigentlich nicht einmal böse sein.


Fazit: 47 Minute pure Halloween Liebe strahlt einem bei diesem liebevoll gemachten Fan Film entgegen. Technisch auf sehr hohem Niveau und mit dem richtigen Ansatz, zaubert dieses Werk allen Halloween Fans ein Lächeln ins Gesicht. Wer auf Myers steht, der sollte diesem Kurzfilm unbedingt eine Chance geben und wer weiß, vielleicht kehrt Bogatzki ja irgendwann zu dem Genre zurück. Ich hoffe es auf jeden Fall und wünsche mir bald einen waschechten Bogatzki Slasher zu sehen!



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