Donnerstag, 29. August 2013

Review: Evil Dead (Remake)

Evil Dead (2013) 


2013 markierte das Jahr des wohl umstrittensten Remakes seit langem. Evil Dead, das Remake zum Horrorklassiker Tanz der Teufel (OT: Evil Dead), kam im April 2013 in die deutschen Kinos. Schon kurz nach den ersten Vorführungen überschlugen sich die Meinungen. Die einen feierten den Film als absolutes (neues) Meisterwerk, andere hingegen waren nicht so begeistert von den neuen Charakteren und der neuen Story. Was erwartet einen nun mit Evil Dead?

Mia ist eine Drogenabhängige, deren Leben immer weiter bergab geht. Ihr Bruder und ein paar Freunde versuchen sie von dem Teufelszeug los zubekommen und fahren deshalb mit ihr in die Hütte ihrer Mutter, in welcher sie und ihr Bruder so viele tolle Momente erlebt haben. Doch nachdem die Freunde im Keller eine Kammer voller toter Katzen entdecken und dort zudem auf ein merkwürdiges Buch stoßen, beginnt der wahre Alptraum, aus dem es kein Entrinnen gibt.


Die Geschichte des Remakes klingt so ganz anders, als die des Originals. Gut das kann man jetzt schlecht oder toll finden, aber für sich gesehen ist die Geschichte sicherlich nicht die schlechteste. Nun steht man aber vor einem gewaltigen Problem. Als Fan des Originals, und das sind sicherlich fast alle die mit dem Horrorgenre etwas anfangen können, muss man sich unweigerlich die Frage stellen, ob es ein Remake überhaupt gebraucht hat. Nun kann man sich in zwei Sichtweisen stürzen. Entweder man sieht den Film als das was er ist, ein Remake zu einem wahren Horrormeilenstein, oder aber man versucht den Film neutral zu sehen. Die Fans des Originals können eventuell noch über die etwas andere Story hinwegsehen, aber was soll dieser Hund? Im Original gab es keinen Hund und er trägt auch absolut nicht zum Film bei. Er ist kaum zu sehen und dann ist er innerhalb weniger Minuten schon nicht mehr da. Hier muss man sich wirklich fragen was das sollte. Nun gut, der Film ab da aber immer mehr Fahrt auf und dürfte auch immer besser unterhalten. Allgemein kann man dem Film einen gewissen Unterhaltungswert auch überhaupt nicht absprechen, aber das Ganze hat eben doch einen etwas bitteren Nachgeschmack.

Die Schauspieler machen einen ordentlichen Job. Ganz vorne dabei dürfte natürlich Jane Levy, als Mia sein. Diese spielt wirklich jeden der anderen Charaktere an die Wand. Allgemein bleiben alle außer eben Mia sehr blass und man baut so auch absolut keine Bindung zu denen auf. Natürlich kann man jetzt darüber streiten, ob das beim Original groß anders war. Aber bei einem Film aus dem Jahre 2013 erwartet man eben doch ein wenig mehr. Das Selbe kann auch von dem Soundtrack gesagt werden. Hier bekommt man einen Score geboten, den man als solchen nicht mal wahrnehmen kann. Absolut unpassend und irgendwie auch absolut nicht einprägsam bekommt man hier ein wirres Durcheinander von Geräuschen präsentiert die dann auch noch mit Sirenen unterstrichen werden. Hier wäre doch sicherlich um einiges mehr drin gewesen, als diese wirre Geräuschkulisse. Die Kamera hingegen macht einen absolut grandiosen Job und steht dem Original in nichts nach. Allein die tollen „Flüge“ durch den Wald, die ja damals beim Original für reichlich Aufsehen und Lob gesorgt haben, können auch hier begeistern. Ansonsten wird einem aber absolut nichts Neues geboten. Natürlich ist das jetzt nichts wirklich schlimmes, da je unzählige Horrorfilme das Rad nicht neu erfinden, aber schön wäre es dennoch gewesen.


Die Effekte hingegen kann und muss man nur loben. Das ist wirklich die große Stärke des Remakes. Was einem hier um die Ohren geworfen wird, muss man als Gorehound einfach gesehen haben. Hier werden Körperteile abgetrennt, Köpfe eingeschlagen und Monster mit der Kettensäge in zwei Hälften geteilt, das es nur so spritzt. Und Apropos spritzen, soviel Blut wie hier fließt hat man wohl selten gesehen. Da werden ganze Wälder unter Blut gesetzt, sodass man hier wohl von einem der blutigsten Filme aller Zeiten sprechen kann. Wie dieses Werk dann auch noch, zumindest für das Kino, mit einer FSK 18 Freigabe durchgekommen ist, ist mehr als verwunderlich. Einziger Kritikpunkt hierbei ist dann aber auch sofort, dass das Ganze leider nicht immer sehr ernst gemeint ist. Immer wieder wird das ganze Geschehen mit einem derartigen lustigen Unterton präsentiert, dass man sich doch fragt, ob das wirklich sein musste. Wenn das halbe Kino sich vor Lachen kaum noch einkriegt, ist das schon etwas schade. Die Dialoge tun dazu ihr übriges, denn wenn einer der Charaktere auf Grund einer Wunde im Sterben liegt und der männliche Hauptdarsteller dann nach Wasser und Zucker verlangt ist das in dem Kontext gesehen schon reichlich merkwürdig und nicht besonders hilfreich für die Atmosphäre. 


Fazit: Was kann man denn nun zum Remake von einem der wichtigsten Horrorfilme der 80er sagen. Es ist zweifelsohne recht Originalgetreu, wenn zum Beispiel Szenen wie der Blitz, welcher ja ursprünglich aus dem Original geschnitten wurde, der in einen Baum einschlägt. Oder aber wenn Mia von ihrem Bruder fast das gleiche Amulett geschenkt bekommt wie damals Linda von Ash, zudem liegt das Amulett am Ende in der selben Totenkopfform vor Mia wie damals vor Ash. Das sind Szenen die das Fanherz höher schlagen lassen. Dennoch kann und sollte man von dem Remake auf jeden Fall nicht die gleichen Stärken wie vom Original erwarten. Der einzige Punkt in dem das Remake auf jeden Fall über dem Original steht ist der Splatter. Wenn man also mit dem Wunsch ins Kino, bzw in den Film geht, einen Splatterfilm mit Tanz der Teufel Flair zu bekommen, dann wird man nicht enttäuscht. Als Remake kann der Film zwar auch punkten, bleibt aber meilenweit hinter dem Original zurück.




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